Montag, 7. Dezember 2009

Zur Lage der Zeitungen vor dem Hintergrund der Internet-Bewegungen...

Der Weser-Kurier berichtet am 4. Dezember 2009 über eine Veranstaltung mit dem "Zeit"-Herausgeber Michael Naumann zum Thema Internet und gedruckte Zeitungen.

Dabei wird sehr richtig hervorgehoben, dass der Weser-Kurier den Kurs zu einer "Autorenzeitung" eingeschlagen habe - übrigens eine Entwicklung in krassem Gegensatz zur Nordsee-Zeitung, die seit ihrem Neustart zu einem immer unübersichtlicher und beliebiger werdenden Wimmel-Blatt der peinlichen Art gemacht wurde.

Naumann kritisiert laut WK die aktuelle Weinerlichkeit der Zeitungsbranche mit folgenden Worten: "Wir reden hier über eine Branche, der es zur Zeit schlecht geht, die jedoch in den vergangenen Jahrzehnten an Renditen von 20 Prozent und mehr gewöhnt war."

Vor diesem Hintergrund hält Naumann es für falsch, wenn jetzt "Redakteure im großen Stil entlassen und jede Menge Beiträge extern eingekauft werden", so die Zusammenfassung im WK. Für Naumann stehe fest: "Zeitungen müssen mit Qualität und Hintergründigkeit überzeugen - und sollten dabei auch Mut zu längeren Beiträgen haben."

Die Nordsee-Zeitung steuert mit ihrem Klein-Klein-Journalismus, den immer größer (und teilweise schlechter) werdenden Fotos und beständiger Eindampfung der Qualität der Beiträge unübersehbar einen exakt entgegengesetzten Kurs.

Was auf diese Weise ganz offensichtlich erreicht wird: Das Blatt vergrätzt nach Informationenen der Seestadtpresse besonders im wichtigen Segment der Multiplikatoren immer mehr Leserinnen und Leser.

Dienstag, 1. Dezember 2009

Zusammenstöße zwischen Bloggern und einem Zeitungsverlag - Der "Nordkurier" zeigt eigenartige Kanten...

In der Welt des Journalismus blättern manchmal merkwürdige Blüten vor sich hin. Gelegentlich fasst jemand seine Erfahrungen mit dieser Welt zusammen und kommt zu wenig erquicklichen Bilanzierungen, zum Beispiel die Webseite unter der Überschrift "Rebellen ohne Markt".

Unter dem Datum "Montag, 30. November 2009" heißt es dort stichelig: "Als ich auf den Medientagen war, habe ich ein paar Dinge gesagt, die nicht wirklich gut ankamen. Zum einem ungefähr, dass ich eine arme Sau wäre, wenn ich von diesem Beruf und seinen schlechter werdenden Bedingungen leben müsste. Die vierte Hilfsmacht hört es nicht gerne, wenn man sie als arme Schlucker bezeichnet. Und dann war da noch die Frage, wo das Podium in seiner Einschätzung in vier Jahren sein möchte: Ich sagte Meran, und weit weg vom Journalismus, dem ich aus der Ferne beim Niedergang zuschauen möchte. Das war nicht nett, aber ehrlich."

Der Schreiber verweist dann auf ein seiner Meinung nach unschönes Ereignis beim "Nordkurier". Dazu ist folgender Hinweis zu lesen: "Aber wenn ich dann solche Abmahnirrsinnsgeschichten vom Nordkurier lese, nur weil ein Blogger über die unschönen Zustände in diesem Beruf berichtet, denke ich mir: Dem Journalismus muss man die Verkommenheit seiner Existenz noch viel deutlicher vor Augen führen. Das macht nicht irgendein versiffter Plattenkonzern, das macht ein Medium, das sich ansonsten sicher gern auf Presseprivilegien und die Pressefreiheit beruft."

Wer sich selbst ein Bild vom Geschehen in puncto "Nordkurier" machen möchte, möge den obigen Link zum "JakBlog. Anmerkungen eines Medienmenschen" nutzen.

Zu ergänzen ist, dass sich auch die "Zeit" unter dem Datum 30. November 2009 mit dem "Nordkurier" beschäftigt.

Ein Zitat aus der "Zeit":

Chefredakteur Michael "Seidel war zehn Jahre lang Gewerkschaftsfunktionär, jetzt führt er »Strukturanpassungsmaßnahmen« durch. Er macht nun mit. Seidels Chef, der Geschäftsführer, heißt Lutz Schumacher, Spitzname Zumacher. Er hat vor zwei Jahren bei der Münsterschen Zeitung über Nacht eine ganze Redaktion entlassen.

Seidel und Schumacher haben den Nordkurier im vergangenen Jahr in 15 Einzelfirmen zerschlagen, von denen viele aus dem Tarifvertrag ausgestiegen sind, sodass sie geringere Löhne zahlen können. Jede dieser Firmen ist jetzt ein eigenes Profitcenter, jede muss Gewinn abwerfen, denn die Auflage sinkt. Der überregionale Teil der Zeitung wird von einer externen Firma in Schwerin produziert, die auch die Schweriner Volkszeitung beliefert. In Zukunft sollen weniger »teure Redakteure« angestellt werden, sagt Seidel, dafür mehr Content-Manager, die dann auch filmen, twittern, bloggen, podcasten."

Und ein weiteres Zitat: "Jahr für Jahr haben die Eigentümer des Nordkuriers, drei Unternehmerfamilien aus dem Westen, mehr als drei Millionen Euro verdient, in dieser strukturschwachen Region. Die Manager eines Weltkonzerns wie Volkswagen würden fünf Prozent Gewinn feiern. Doch die Besitzer von Regionalzeitungen sind mehr gewohnt. Ihr Monopol hat den meisten Verlegern jahrelang Renditen von wenigstens zehn Prozent eingebracht."

Die Zeit wird knapp für die Petition zur Einführung einer Transaktionssteuer...

Wer die Petition für eine Transaktionssteuer zur Eindämmung der weltweiten Finanzspekulation unterstützen will, sollte dies bald tun.

Als entscheidender Termin gilt der 3. Dezember 2009, also der Donnerstag dieser Woche.

Weitere Informationen gibt es auf der Webseite http://www.steuer-gegen-armut.org/. Dort findet sich ebenfalls ein Link zur Petitionsseite des Bundestags.

Hier noch ein paar Auszüge aus der Argumention von Attac:

"Eine Abgabe auf den weltweiten Kapitalverkehr würde das nervöse
Börsengeschäft entschleunigen und Spekulationsexzesse eindämmen - sie wäre ein wichtiger Beitrag für mehr Stabilität auf den Finanzmärkten und ein
erster Schritt hin zu ihrer dringend notwendigen Schrumpfung.

Zudem würde sie diejenigen zwingen, die Kosten der Krise zu tragen, die sich in den letzten Jahren eine goldene Nase an den liberalisierten Finanzmärkten
verdient haben.

Die Einnahmen können genutzt werden, um Armut und die sozialen Folgen der Krise zu bekämpfen - weltweit. Denn die größten Verlierer der Krise sind die Menschen in den Ländern des Südens. Die meisten Entwicklungsländer leiden unter Einbrüchen bei ausländischen Direktinvestitionen, im Export, Rohstoffverkauf und Tourismus, bei Rücküberweisungen von Migranten und der Entwicklungshilfe.

Die Einnahmen aus der Finanztransaktionssteuer kämen nicht nur den leeren öffentlichen Kassen hier zu Lande zugute, sondern würden auch helfen, die von Experten längst abgeschriebenen Millenniums-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen, zu denen die Halbierung des Hungers in der Welt bis 2015 zählt, doch noch zu erreichen."

Freitag, 27. November 2009

Schrumpfen der Finanzmärkte als dringende Notwendigkeit - Petition an den Bundestag...

Noch bis zum 25. Dezember 2009 kann eine Petition an den Bundestag über das Internet mit gezeichnet werden, in der eine Transaktionssteuer gefordert wird. Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) unterstützt die "Steuer gegen Armut". Der Text der Petition ist hier nachzulesen.

Interessant ist dazu der Beitrag von Paul Krugman in der New York Times vom 27. November 2009, in dem er sich unter der Überschrift "Taxing the Speculators" klipp und klar für eine Transaktionssteuer ausspricht.

Laut Krugman kann dadurch das Ziel erreicht werden, sozial nutzlose Aktivitäten zu behindern, weil es diejenigen entmutigt, die auf nichts als das schnelle Geld aus sind. Weder der Außenhandel noch langfristige Investitionen würden dadurch beeinträchtigt.

Es gehe allein darum, den Wirbelwillis in den hyperaktiven Finanzmärkten etwas Wind aus den Segeln zu nehmen.

Seiner Meinung nach wäre eine solche Steuer wegen der starken Zentralisierung der Finanzmärkte relativ leicht zu verwirklichen.

Zwar sieht auch Krugman in einer Finanztransaktionssteuer keine Universallösung für alle Probleme, aber ein wichtiges Element des Gesamtprozesses, der zum Schrumpfen des aufgeblähten Finanzsektors führt.

Freitag, 9. Oktober 2009

Wie Journalisten immer stärker die Werbung von Unternehmen transportieren...

"Recherche kommt im journalistischen Alltag zu kurz" - so lautet eine Diagnose, die auf der Webseite des Dortmunder Instituts für Journalistik erschienen ist. Ihr Titel: "Journalistik Journal".

Einige Auszüge aus dem längeren Text:

"Indiz Nr. 1 für die Vernachlässigung der Recherche im journalistischen Alltag ist die Sub­stitution der Recherche durch PR-Informationen. Jeder fünfte Journalist in Deutschland ist der Ansicht, dass die Zulieferungen der PR-Profis zunehmend Beiträge ersetzen, die früher von Journalisten recherchiert wurden."

"Wie wichtig gerade Quellencheck und Faktenkontrolle sind, zeigte der 'Spiegel'-Reporter Markus Grill am Beispiel der Pharmaindustrie bei der 'Netzwerk Recherche'-Fachkonferenz 'Quellen finden und öffnen'. Es gebe beispielsweise eine systematische Unterwanderung von Selbsthilfegruppen durch Pharmakonzerne, als Experten getarnte PR-Agenten der Pharmafirmen oder medizinische Studien, deren wissenschaftlicher Wert fragwürdig sei. Die Zuverlässigkeit der Quellen sei daher stets zu kon­trollieren. 'Um die Öffentlichkeit über angebliche Vorteile ihrer neuen Medikamente zu täuschen, ist vielen Pharmaunternehmen jedes Mittel recht', schreibt Markus Grill in seinem Buch 'Kranke Geschäfte. Wie die Pharmaindustrie uns manipuliert'."

In den Vorschlägen wird unter anderem die "Sensibilisierung der Journalisten für PR-Inhalte" genannt.

Das ist übrigens nicht nur eine Frage der Fähigkeiten, sondern auch des Willens. Manchmal wird PR schließlich auch transportiert, weil Journalisten inhaltlich mit solchen Gedankenwelten übereinstimmen...

Bremerhaven: Renommiertes Designlabor in Not! Kommunalpolitik bleibt untätig...

Das renommierte Bremerhavener Designlabor ist in Lebensgefahr, und in der Kommunalpolitik regt sich kein öffentlich sichtbarer Finger.

Mag sein, dass hinter den Kulissen mehr los ist als vor den Kulissen. Schließlich wäre das in Zeiten einer großen Koalition nichts Neues.

Aber dass auch die Opposition vor den Kulissen nicht einmal gut hörbare Fragen stellt, ist unverständlich.

Während das Schweigen anhält, kröpelt das langjährige Bremerhavener Aushängeschild namens Designlabor in einer unverdienten Hängepartie vor sich hin.

Es muss offensichtlich sogar um die Gelder für den laufenden Betrieb bangen, ist zu hören. Schließlich ist der neue Stipendiatenjahrgang angekommen und wartet auf Betätigungsmöglichkeiten für seinen Einfallsreichtum.

Soll das Problem ausgesessen werden? Auch der Bremer Senat, der ein finanzielles Angebot gemacht hat, wartet auf eine Antwort aus Bremerhaven. Kommt sie nicht, kann er seine Hände in Unschuld waschen und sich später an traurigen Nachrufen beteiligen.

Hier droht die Fortsetzung einer unrühmlichen Bremerhavener Tradition: Man lässt innere Potentiale unbeachtet verkümmern. Mittlerweile geschieht dies wohl nicht mehr, weil man auf die großen Wunder von außen wartet, sondern weil man die gebauten großen Wunder bezahlen muss.

Freitag, 2. Oktober 2009

Das Gerede vom angeblichen Wirtschaftsaufschwung geht munter weiter, obwohl die tatsächlichen Zahlen nicht erquickend sind...

Das Internet bietet eine Vielzahl interessanter Informationsangebote, die leider einen Nachteil haben: Sie bleiben leicht im wirren Getümmel des elektronischen Netzes verborgen.

Daher erneut die Empfehlung, immer wieder einmal das "Informationsportal Globalisierung" von Joachim Jahnke anzuklicken und ein wenig zu blättern.

Ein Beispiel von seiner Seite vom 1. Oktober 2009:

>>Nach dem Rechtsruck wird die mediale Aufstiegspropaganda immer wilder Heute im größten deutschen Massenblatt (BILD) und größten online-Nachrichtendienst (SPIEGEL-online).

BILD: „IWF erwartet schnelles Wachstum. Deutschland und die Welt kehren nach der schweren Rezession wieder zum Wachstumskurs zurück - und das schneller als erwartet. Nach dem tiefroten Jahr 2009 prognostiziert der Internationale Währungsfonds für die deutsche Wirtschaft im kommenden Jahr wieder ein leichtes Plus von 0,3 Prozent."

SPIEGEL: „Deutschland und die Welt kehren nach der schweren Rezession wieder zum Wachstumskurs zurück - und das schneller als erwartet. Nach dem tiefroten Jahr 2009 prognostiziert der Internationale Währungsfonds für die deutsche Wirtschaft im kommenden Jahr wieder ein leichtes Plus von 0,3 Prozent."

Hat einer dieser Journalisten auch nur einmal gerechnet, wie lange ein Mini-Zuwachs innerhalb der statistischen Fehlerquelle von 0,3 % braucht, um aus dem tiefen Tal von minus 5,3 %, das der IWF für dieses Jahr erwartet, herauszuführen?

Hier die leichte Antwort: Fast 18 Jahre!

Und das nennt dann BILD „schnelles Wachstum" und SPIEGEL „Rückkehr zum Wachstumskurs".

Hat auch nur einer dieser Journalisten zur Kenntnis genommen, daß gerade heute das Statistische Bundesamt einen Fall des Einzelhandelsumsatzes bei Nicht-Lebensmitteln von 3,5 % bekannt macht, und der Maschinenbauverband für die deutsche Paradebranche Maschinenbau gestern einen Rückgang der Aufträge um 43 % gemeldet hat?<< (Hervorhebungen DK)

Dienstag, 29. September 2009

Nordsee-Zeitung charakterisiert die Linke als "Unfallverursacher" - Zur Beleuchtung des Wahlergebnisses reicht das wohl nicht so ganz...


"Linke als Unfallverursacher" meldet die Nordsee-Zeitung am Dienstag, dem 29. September 2009 - ohne Anführungszeichen oder Fragezeichen, sondern als eindeutige Feststellung der Redaktion.

Illustriert wird diese Feststellung mit einem Foto, auf dem Wahlplakate der Linken zu sehen sind, davor ein vorbeiflitzender Motorradfahrer. Zwar müssen die Plakate erst bis Mittwoch abgehängt sein, aber das drohende Bußgeld im Falle der Untätigkeit wird in der Bildunterschrift nur mit den Linken verknüpft. Auch das Foto kennzeichnet sie als (potentielle) "Unfallverursacher".

Im NZ-Text wird dann deutlich, dass die Überschrift nichts als eine Einschätzung aus den Reihen der SPD etwas provokativ zusammenfassen soll.

Normalerweise wird ein solcher Versuch in einer seriösen Zeitung mit Hilfe von Anführungszeichen oder zumindest einem Fragezeichen in der Überschrift verdeutlicht. Das verweist auf die Distanz der Redaktion zu der berichteten Behauptung.

Die NZ stellt dagegen ohne eine solche Distanzierung fest: "Linke als Unfallverursacher".

Sonst legt die NZ häufig Wert auf die Trennung von Kommentar und Nachricht.

Sie achtet nach eigenen Angaben auch darauf, dass die Gegenseite in einem Text zu Wort kommt. Zwar enthält der Text alle möglichen Einschätzungen über die Partei "Die Linke". Irgendeiner ihrer Sprecher kommt aber nirgends zu Wort, um zur Rolle als Unfallverursacher etwas zu sagen.

Der könnte vielleicht erklären, dass einer der Unfallverursacher im tiefen Falle der SPD beispielsweise Schröder heißt und dass dieser Schröder eine ganze Reihe von Helfershelfern hatte, die bis heute den durch Wahlentscheidungen kritisierten Kurs der Partei bestimmen.

Wer sich für eine ernsthaftere Aufarbeitung des SPD-Debakels interessiert, könnte beispielsweise auf der Seite von Joachim Jahnke nachblättern.

Jahnkes Kerngedanke:

"Wenn die SPD nicht begreift, was sie falsch gemacht hat, wird sie nicht aus ihrer selbstverhängten babylonischen Gefangenschaft herausfinden. In diesem Zeitraum wurde Deutschland, vor allem durch einen wuchernden Niedriglohnsektor, die damit zusammenhängenden Hartz-Reformen und durch massive Steuersenkungen für Unternehmen und Spitzenverdiener und unter bewusster Ausnützung der Druckmechanik aus der Globalisierung zum neoliberalsten Land in Europa. Pro Kopf der Bevölkerung konnte es in der Zahl der Milliardäre sogar die USA überholen."

Donnerstag, 3. September 2009

Wie wirkt sich die Macht großer Konzerne aus? - Paul Krugman kommentiert...

(Seestadtpresse) Wenn kluge Leute Zwischenbilanzen ziehen, lohnt sich oft das Hinhören.

Der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler und Nobelpreisträger Paul Krugman gehört zu diesen klugen Leuten, und er verglich in der New York Times vom 31. August 2009 das Schicksal der großen Gesundheitsreform heute mit den Zeiten vor etwa 35 Jahren, als Richard Nixon Präsident war.

Krugman nennt als erhebliche Unterschiede nicht nur eine andere Republikanische Partei (sie habe damals zumindest noch über führende Personen verfügt, die rational über politische Fragen diskutieren konnten; heute charakterisiert er die G.O.P. als eine extremistische Partei).

Krugman verweist auch darauf, dass damals politische Entscheidungen noch längst nicht so stark durch die finanzielle Macht der großen Konzerne ("corporate cash") beeinflusst wurden.

Krugman spricht von einer kräftigen Ausdehnung des Einflusses der Konzerne ("vast expansion of corporate influence"). Dies sei deutlich an den Diskussionen über die amerikanische Gesundheitspolitik zu spüren.

Allerdings lässt er keinen Zweifel daran, dass die großen Konzerne auch jeden anderen Reformversuch, der nicht in ihrem Interesse abläuft, zu einem Spießrutenlaufen zwischen Lobbyarbeit und Lügen ("gantlet of lobbying and lies") machen würden.

Auf diese Weise werde ein zutiefst disfunktionales politisches System durch fest eingewurzelte Interessen aufrechterhalten, so Krugman.

Wie weit Deutschland auf diesem Weg ebenfalls vorangekommen ist, ist leicht an der Berichterstattung über tagespolitische Auseinandersetzungen abzulesen.

Montag, 31. August 2009

Bremerhavener Rechnungsprüfungsamt hält Berichte weiter unter dem Deckel der Vertraulichkeit - Weser-Kurier berichtet...

(Seestadtpresse) Das Bremerhavener Rechnungsprüfungsamt soll endlich seine Berichte veröffentlichen und damit Anschluss an die bundesweiten Gepflogenheiten gewinnen - das fordern die Bremerhavener Grünen.

Der Weser-Kurier berichtete am 20. August 2009 darüber.

Stadt Bremerhaven vergibt offensichtlich wertlose Zeugnisse und tut so, als ginge sie das nichts an - Bericht im Sonntagsjournal...

(Seestadtpresse) Das Bremerhavener Sonntagsjournal berichtet am 30. August 2009 über zwei Altenpflegerinnen. Sie absolvierten bis 1992 an der Bremerhavener Geschwister-Scholl-Schule eine dreijährige Ausbildung und arbeiteten in ihrem Beruf.

Nach achtjähriger Berufstätigkeit kam eine Kontrolle der Heimaufsicht, die Zeugnis und Ausbildung als nicht ordnungsgemäß einstufte. Die beiden Frauen wurden entlassen.

Interessant ist daran, dass wieder einmal ein Problem des deutschen Ausbildungsdurcheinanders zu einem persönlichen Problem der Betroffenen erklärt wird.

Der Bremerhavener Bildungsstadtrat Rainer Paulenz (SPD) urteilte laut Sonntagsjournal, das Zeugnis sei "ganz normal", so dass er die Probleme nicht nachvollziehen könne.

Was fehlt, ist die Botschaft, er werde sich als sozialdemokratischer Stadtrat mit aller Kraft dafür stark machen, dass die Qualität des Zeugnisses umgehend geklärt wird.

Was ebenfalls fehlt, ist die Bereitschaft, für eine Wiedergutmachtung im Falle der Wertlosigkeit des Zeugnisses nach dreijähriger Ausbildung zu sorgen. Schließlich wurde dieses Zeugnis in einer anerkannten kommunalen Einrichtung erworben.

Der Leiter der Cuxhavener Heimaufsicht wunderte sich laut Sonntagsjournal, dass die Schollschule nicht rechtzeitig klargestellt habe, "ob die Auszubildenden später überhaupt als Examinierte arbeiten dürfen".

Es ist unglaublich, dass eine Stadtverwaltung unter maßgeblicher sozialdemokratischer Beteiligung so tut, als ginge sie ein solcher massiver Vorwurf weiter nichts an.

Bleibt zu hoffen, dass die Wählerinnen und Wähler bei der Bundestagswahl am 27. September solche Vorgänge, die einer Bananenrepublik würdig sind, gut im Gedächtnis behalten.

Montag, 27. Juli 2009

Sperren im Internet? - Der grüne Bremer Politiker Matthias Güldner löst Proteste aus...

Am Sonntag, dem 26. Juli 2009, sprach sich der Bremer Landespolitiker Matthias Güldner von den Grünen in einem Kommentar auf "www.debatte.welt.de" für Internetsperren aus. Sein Kommentar ist hier nachzulesen.

Wie Seestadtpresse-Leser und -Hinweisgeber Andreas Müller anmerkt, zog Güldner damit den Zorn der Internetgemeinde auf sich.

Als ein Beispiel nennt Müller folgendes Zitat:
"Da ist zum Beispiel das Argument, die Sperren könnten umgangen werden. Da haben sich einige wohl das Hirn herausgetwittert."

Mit solchen oder ähnlichen Äußerungen hat er sich nicht gerade beliebt gemacht in Zeiten von Internetsperren, Zugangserschwerungsgesetz, Surfprotokolierung, Vorratsdatenspeicherungen usw., meint Andreas Müller und verweist auf weitere Kommentare dazu in Blogs:
tepin.aiki.de/blog

nach-schlag.com

Dort zeigt sich, dass sich auch Parteifreunde von Güldners Meinung distanzieren. Es gibt sogar schon angekündigte Parteiaustritte.

Innerhalb weniger Stunden gingen bereits 151 Antworten auf seinem Blog ein, zeigt ein Klick auf die Welt-Webseite.

In einem Nachtrag meldet Andreas Müller: "Mittlerweile wurden alle 150 Antworten zu Güldners Blog vom weltonline (Springer-Verlag) gelöscht. Hat damit die Zensur schon begonnen ?

Der Kommentar (Artikel auf heise.de)ist mittlerweile auch bei der Familienministerin angekommen und sie spendet Herrn Güldner dafür Applaus. Bahnt sich hier ein neues Bündnis an?

In einen öffentlichen Brief kritisiert der Sprecher der Grünen Jugend "die Ignoranz des Matthias Güldner". Offensichtlich sei das Niveau der Diskussion längst nicht tief genug, der Beitrag sei diffamierend und vereinfachend. So der Sprecher der GRÜNEN JUGEND Max Löffler.

Güldners Blog zieht unterdessen weitere Kreise, so auf Chip.de und spreeblick.com.

Auf readers-edition.de wird Steffi Lemke, Bundesgeschäftsführerin von Bündnis 90/Die Grünen, mit den Worten zitiert: "Die Grüne Position ist das Gegenteil von dem was Herr Güldner schreibt." Ende des Hinweises von Andreas Müller.

Montag, 20. Juli 2009

Die Glaubwürdigkeit der Bild-Zeitung leidet offensichtlich mit vollem Recht - Eine nette Enthüllung durch den "Bild-Blog"...

Über die Arbeit von Journalisten bei der Bild-Zeitung gibt es immer wieder schöne Beispiele, die nicht nur kurios, sondern oft auch bedrückend sind.

Manchmal sind es gerade die kleinen Beispiele, die eine ganze Menge über die Arbeitsweise einer Redaktion sagen.

Hier kann geklickt werden, was der "Bild-Blog" am Beispiel der klebrigen Auswirkungen der Lindenblüte herausgefunden hat...

Dienstag, 14. Juli 2009

Vergnügungspark "Nürburgring" mit Leichen im Keller? - Kritische Reportage im NDR-Magazin "Zapp"...

Der rund 300 Millionen Euro teure Geschäfts- und Vergnügungspark "Nürburgring" wird offensichtlich zum allergrößten Teil aus öffentlichen Mitteln finanziert.

Der Journalist Wilhelm Hahne beschäftigt sich seit langer Zeit mit den dubios wirkenden Hintergründen dieses Projekts und berichtet darüber ausführlich auf seiner Webseite "www.motor-kritik.de". Kürzlich bekam er wegen seiner kritischen Aktivitäten Besuch von der Staatsanwaltschaft.

Das NDR-Medienmagazin Zapp berichtet darüber in einem interessanten Beitrag.

Der Beitrag ist am einfachsten über Youtube anzusehen.

Mittwoch, 1. Juli 2009

Nordsee-Zeitung verkaufte ihr früheres Druckzentrum am Reuterhamm an die Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS - Ein Akt der Wirtschaftsförderung?

Mit einer interessanten Kleinigkeit über die geschäftliche Lage der Nordsee-Zeitung wartet die Bremerhavener Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS auf.

In einer Pressemitteilung vom 30. Juni 2009 macht sie darauf aufmerksam, dass die BIS das alte Druckzentrum der Nordsee-Zeitung am Reuterhamm bereits vor längerer Zeit käuflich erworben hat, als die Nordsee-Zeitung ihr Druckzentrum in das Gewerbegebiet Grollhamm verlegte - so zumindest die Angabe der BIS.

Zu befürchten ist darin ein Akt der Wirtschaftsförderung nach bekanntem Muster: Immobilien von Unternehmen, die sich in finanziellen Klemmen befinden, werden von der BIS aufgekauft.

In der Vergangenheit wurde dabei gelegentlich ein Preis gezahlt, der später bei einem Weiterverkauf nicht mehr erzielt werden konnte.

Wenn die Informationen stimmen, gilt das beispielsweise für die Immobilie des Baumarkts Kistner und die des Nordsee-Hotels Naber. Kritische Berichte gab es auch, als die städtische Wirtschaftsförderung seinerzeit die Immobilie der Firma Kramer in Lehe in der Straße Am Fleeth (südlich des Leher Friedhofs III) aufkaufte.

Welchen Preis die BIS für die NZ-Immobilie zahlte und wieviel der von der BIS angelockte Käufer, die "E+A Elektrotechnik und Aggregatebau Betriebsgesellschaft mbH", auf den Tisch blättern musste, ist noch nicht bekannt.

Jedenfalls dürfte die BIS auf diese Weise bei der Finanzierung des neuen Druckzentrums der Nordsee-Zeitung eine mehr oder weniger große Hilfestellung geleistet haben...

Mittwoch, 24. Juni 2009

Nordsee-Zeitung auf Abwegen? - Montage oder nicht?



Die Bremerhavener Nordsee-Zeitung verwendet in jüngster Zeit immer häufiger Fotomontagen zur Illustration ihrer Beiträge - nicht immer auf den allerersten Blick durchschaubar, aber immerhin nach bisherigen Beobachtungen stets als "Montage" gekennzeichnet.

In ihrer Ausgabe vom 23. Juni 2009 findet sich nun ein Foto, das zwar aussieht wie eine Montage (man beachte den feinen weißen Streifen zwischen den Kleidungsstücken der Akteure), aber nicht als eine solche gekennzeichnet ist.

Was ist passiert?

Handelt es sich tatsächlich nicht um eine Montage?

Oder wurde nur die Kennzeichnung vergessen?


Jedenfalls illustriert dies die Befürchtung, dass die Nordsee-Zeitung die Glaubwürdigkeit der verwendeten Bilder durch ihre Neigung zum Montieren systematisch beschädigt.

Montag, 22. Juni 2009

Die "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" ist schon lange im Visier kritischer Journalisten - Bei manchen ist das bis heute nicht angekommen...

Die "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" (INSM) wird seit vielen Jahren kritisch beleuchtet, ohne dass sich das Verhalten der Redaktionen wesentlich geändert hätte. Da macht auch die Bremerhavener Nordsee-Zeitung keine Ausnahme.

Dazu ein kurzer Ausschnitt aus einer Rezension des Buches "Die Strippenzieher" von Cerstin Gammelin und Götz Hamann, das 2005 im Econ-Verlag herausgekommen ist.

Verfasser der Rezension ist Ernst Elitz, Intendant des DeutschlandRadios. Der Text erschien am 17. August 2005 in der Berliner Zeitung.

<Der wachsende Lobby-Einfluss ist auch Folge eines kurzatmigen Journalismus, der täglich ein neues Opfer zur Schlachtbank führt, statt Zukunftsthemen zu setzen und mit Nachdruck zu verfolgen. In diese Lücke stoßen Organisationen wie die Neue Soziale Marktwirtschaft des Ex-Redakteurs Enzweiler nach dem Motto: "Einer muss die Debatte organisieren, um sie bestimmen zu können." Und so platziert Enzweiler gemeinsam mit Promi-Verbündeten Themen wie Subventionsabbau, Eigenfürsorge und Forschungsförderung in den Medien. Zuweilen hilft er bei der Finanzierung von Fernsehdokumentationen, wie dem "Märchen von der sicheren Rente" und dem "Märchen vom blühenden Arbeitsmarkt". Wo Redaktionen sparen, schreibt die Lobby gern den Text.> (Hervorhebungen DK)

Sonntag, 21. Juni 2009

Medienmagaganzin Zapp über die "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft"...

Die Unternehmer-Propaganda-Einrichtung "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" (INSM) wird in einem Beitrag des Medienmagazins Zapp auf informative Weise beleuchtet.

Thema: "Arbeitgeber finanzieren journalistische Inhalte". In diesem Blog sind Beiträge über die Initiative hier und hier zu finden.

Auch die Bremerhavener Nordsee-Zeitung verwendet Propagandamaterial der Initiative, ohne auf deren Lobbyfunktion hinzuweisen - siehe hier.

Die höchst interessante Zapp-Sendung ist unter Youtube anzusehen und anzuhören.

Auch das Sonntagsjournal druckt nun den BIS-Blödsinn über die Gründung Bremerhavens in Geestemünde nach...

Eine unsinnige Pressemitteilung der Bremerhavener Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS pflügt sich ungebrochen durch das Bremerhavener Zeitungshaus Ditzen.

Nachdem die Nordsee-Zeitung den Quatsch nachgedruckt hatte, dass die Seestadt Bremerhaven 1827 im benachbarten Geestemünde gegründet wurde, zog jetzt auch das Sonntagsjournal nach.

In der Ausgabe vom 21. Juni 2009 heißt es wie in der BIS-Pressemitteilung, dass am kommenden Freitag das "Wochenende an der Geeste" dort stattfindet, "wo die Seestadt 1827 gegründet wurde und heute das Historische Museum zu Hause ist".

Weitere Aufklärung über die Stadtgeschichte liefert ab dem 4. Juli 2009 das Historische Museum mit einer Sonderausstellung unter der Überschrift "Geestemünde. Hafenstadt in preußischer Zeit", auch wenn es dort im Schwerpunkt um die Zeit zwischen 1866 und 1924 geht.

In der Ankündigung heißt es: "Heute kennt man an der Nordseeküste Geestemünde als Stadtteil von Bremerhaven... Ursprünglich hatte das Königreich hannover den hafen 1845 als Konkurrenz zum benachbarten bremischen Bremerhaven gegründet."

Samstag, 13. Juni 2009

Die Bremerhavener Nordsee-Zeitung feiert mit bei Boris Beckers Traumhochzeit...



Mit ihrer schwülstig-schmierigen Boris-Becker-Berichterstattung irritiert die Bremerhavener Nordsee-Zeitung in ihrer Ausgabe vom 13. Juni 2009 sogar die älteren Leserinnen und Leser.

Kopfschüttelnd wurde zur Kenntnis genommen, dass die NZ auf der Titelseite tatsächlich von einem "Traumpaar" spricht.

In der Rubrik "Aus aller Welt" vermeldet das Blatt dann "Glückstränen beim Jawort".

Ganz anders geht beispielsweise der Bremer Weser-Kurier am 13. Juni 2009 mit diesem Thema um.

Auf der Titelseite des WK ist nichts von Boris Becker zu entdecken, und im "Blick in die Welt" liefert Chefredakteur Lars Haider persönlich eine kritische Analyse das (tiefen) Becker-Falls.

Überschrift: "Der öffentliche Mensch". Ein Kerngedanke: "Spiel, Satz und Sieg für die öffentliche Oberflächlichkeit." (Hervorhebung DK)

Dies illustriert wieder einmal, dass in unserer Presselandschaften sehr unterschiedlich mit Oberflächlichkeiten umgegangen wird. Fett

Dienstag, 9. Juni 2009

Nordsee-Zeitung druckt Unsinn aus einer Pressemitteilung nach - Gründung Bremerhavens soll in Geestemünde stattgefunden haben...



Nur der Vollständigkeit halber sei hier festgehalten, dass nun auch die Bremerhavener Nordsee-Zeitung Unsinn über die Stadtgeschichte verbreitet.

Die überraschende Behauptung: Die bremische Stadt Bremerhaven sei 1827 im königreichhannoverschen Geestemünde gegründet worden.

Der Ursprung für den Quatsch liegt in einer Pressemitteilung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS, die seit Monaten immer wieder mal mitteilt, das Wochenende an der Geeste finde dort statt, "wo die Seestadt 1827 gegründet wurde". Offensichtlich führt dort Personalmangel in der Folge des Ausscheidens von Hennig Goes zu solchen Kuriositäten.

Der Text steht in der Nordsee-Zeitung vom 6. Juni 2009 unter der Überschrift "Wochenende an der Geeste". Über die BIS-Pressemitteilung ist auch noch hier etwas zu finden.

Dass die Nordsee-Zeitungen gelegentlich Pressemitteilungen ohne größere Veränderungen nachdruckt, ist bekannt.

Dass die Redaktion auf diese Weise auf Unsinn hereinfallen kann, hat sich dort offensichtlich noch nicht herumgesprochen...

Mittwoch, 3. Juni 2009

Unternehmerpropaganda in der Kritik - "Lobby Control" bietet Anschauungsmaterial...

Interessante Einblicke in das manipulative Werkeln der deutschen Unternehmerschaft mit Hilfe bezahlter Agenturen und Einrichtungen liefert immer wieder einmal die Organisation "Lobby Control".

Dass nicht nur die Nordsee-Zeitung auf das Manipulationsmaterial der Unternehmer-"Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" (INSM) hereingefallen ist, sondern auch andere Zeitungen, lässt sich auf der Lobby-Control-Webseite an dieser Stelle nachlesen.

Wie die gesteuerte Propaganda für die Deutsche Bahn ablief, findet sich hier.

Freitag, 29. Mai 2009

Sonnenuntergänge bei gedruckten Zeitungen - Ein amerikanischer Trend?

Interessante Einblicke in die neuesten finanziellen Strategien amerikanischer Zeitungsverleger liefert die amerikanische Webseite "www.newspaperdeathwatch.com".

Dargestellt werden Versuche, die zahlungskräftige Kundschaft noch einmal durch kräftige Preiserhöhungen für gedruckte Ausgaben zu melken, um danach auf das Internet auszuweichen. Überschrift: "Publishers Milk Circulation Revenue". So wird nach diesen Informationen beispielsweise die New York Times ab 1. Juni 2009 um 33 Prozent teurer, kostet also künftig zwei Dollar. Die ins Haus gelieferte Wochenendausgabe kostet sogar sieben Dollar.

Auf der Webseite wird dies als "Sonnenuntergangsstrategie für gedruckte Zeitungen" interpretiert. "Treating print as a cash cow enables publishers to plow whatever profits are left into new platforms. Their companies will grow smaller over time, but at least they’re more likely to have a future", lautet möglicherweise die Parole im amerikanischen Zeitungswesen.

Manipulierte Zahlen über Arbeitslosigkeit täuschen ein Wende zum Besseren vor - Joachim Jahnke mit Hintergrundinformationen...

Die Berichterstattung über die aktuelle Wirtschaftskrise stürzt sich häufig auf die Darstellung kurzer Ausschnitte der Entwicklung. So finden sich Meldungen über sinkende Arbeitslosenzahlen, ohne dass der Zusammenhang analysiert würde.

Dazu müssten beispielsweise statistische Manipulationen gehören, mit deren Hilfe die Zahl der Arbeitslosen scheinbar nach unten gedrückt wird, ohne dass dies in der Wirklichkeit passiert werde. Fachleute sprechen dann bestenfalls verschleiernd von "statistischen Effekten", verzichten aber oft auf kritische Bemerkungen über die dahinter stehenden politischen Absichten.

Wer an kenntnisreichen Erläuterungen der Hintergründe der Arbeitslosenstatistik interessiert ist, findet Auskunft im "Informationsportal Globalisierung" bei Joachim Jahnke.

Samstag, 16. Mai 2009

Über die Zukunft journalistischer Arbeit - Der Spiegel über Blogger und Blätter...

"Der Spiegel" fragt in seiner Online-Ausgabe, wie professioneller Journalismus und Bloggertätigkeiten normaler Bürgerinnen und Bürger zusammengefieselt werden können.

Aus der Einleitung: "Leser in der Rolle von Reportern müssen sich nicht mehr damit begnügen, in privaten Blogs ihre Meinungen kundzutun. Mittlerweile buhlen auch etablierte Zeitungen und TV-Sendungen um die Mitarbeit der Amateure. Eine Gefahr für den professionellen Journalismus?"

Freitag, 15. Mai 2009

Die Bremerhavener Nordsee-Zeitung verbreitet Unternehmerpropaganda, ohne die dahinter stehenden Interessen transparent zu machen...


Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) ist eine sehr einflussreiche Lobby-Organisation der bundesdeutschen Unternehmerschaft.

Ein kritisch tarierter Überblick über die Initiative findet sich bei Wikipedia.

Über das Verhältnis der Unternehmer-Initiative zu den Medien findet sich dort unter anderem die folgende Bemerkung:

"Die ARD-Sendung Monitor moniert ein Verschwimmen der Grenzen zwischen Journalismus und Public Relations (PR)... Der Medienwissenschaftler Siegfried Weischenberg sagte in dieser Sendung: <Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist höchst erfolgreich, weil es ihr gelungen ist, so einen neoliberalen Mainstream in den Medien durchzusetzen. Und das konnte auch leicht gelingen, weil die Medien kostengünstig produzieren müssen. Sie sind sehr darauf angewiesen, dass ihnen zugeliefert wird, hier gibt’s eine Lobby, die sehr wohlhabend ist. Das ist natürlich eine sehr, sehr problematische Geschichte, weil die Medien nicht das tun, was sie tun sollen. Die Journalistinnen und Journalisten fallen sozusagen aus der Rolle, weil sie nicht kritisch kontrollieren, weil sie die Interessen nicht transparent machen.> (Hervorhebungen DK)

Eine kleine Illustration des problematischen Umgangs der Medien mit den Aktivitäten der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft liefert die Nordsee-Zeitung am 15. Mai 2009.

Auf Seite 3 findet sich das oben gezeigte Foto als Illustration eines Artikels, ohne dass auf den propagandistischen Hintergrund der abgebildeten Aktion hingewiesen wird.

In der Bildunterschrift der NZ ist nur von "vier als Deutsche Michel verkleideten Bürgern" die Rede. Immerhin wird als Quelle "INSM" angegeben, aber wer achtet auf solche "Kleinigkeiten"?

Faktisch macht die Nordsee-Zeitung auf diese Weise Propaganda für eine Position, die der Medienwissenschaftler Weischenberg laut Wikipedia als "neoliberalen Mainstream" charakterisiert.

Donnerstag, 14. Mai 2009

Immer häufiger zusammengefummelte Illustrationen in der Bremerhavener Nordsee-Zeitung - Statt originaler Fotos sehen die Leser Montagen...




Die Bremerhavener Nordsee-Zeitung illustriert ihre Beiträge immer häufiger mit Fotos, die sich bei näherem Hinsehen als Montagen erweisen.

Auch wenn sich das Blatt damit durchaus in schlechter Gesellschaft befindet (andere Zeitungen nutzen die riesigen Möglichkeiten der Technik ebenfalls ohne Bedenken aus), hat diese Praxis mit Sicherheit unangenehme Folgen.

Denn ein solches Handeln entwertet letzten Endes die Aussagekraft eines Fotos, das von den meisten Menschen immer noch als ein Dokument eingestuft wird.

Das verschärft ein Problem, mit dem sich die Medien immer wieder herumschlagen müssen - das Problem der Glaubwürdigkeit.

Wer an Bildern herum manipuliert, tut dies noch viel leichter im Umgang mit anderen Tatsachen - so der Verdacht von Leserinnen und Lesern.

Mittwoch, 13. Mai 2009

Kritik an der Arroganz der Zeitungsverlage und Journalisten äußert der Medienexperte Otfried Jarren...

Zeitungsverlage sind allerorten ins Gedrängel geraten, nicht nur finanziell, sondern auch konzeptionell.

Eine Erklärung dafür liefert der Medienexperte Otfried Jarren unter dem Titel "Dem Journalismus sind seine Leitideen abhanden gekommen".

Jarren ist als Kommunikationswissenschaftler und Ordinarius am Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich tätig.

Jarren spricht von einer "gesellschaftlichen Akzeptanzkrise" für Verlage und Journalismus und wirft ihnen vor, den öffentlichen Diskurs über ihre Aufgaben und Verpflichtungen zu lange Zeit verweigert zu haben.

"Auf dem hohen Ross sitzend, zu gerne Kirchen und Politik kritisierend, hat man sich selbst nicht der Debatte gestellt. Arroganz und Missachtung herrschen vor...", so Jarren.

Bisherige Veränderungen in den Verlagen zielen nach Jarrens Einschätzung viel zu kurz.

Seine Bilanz: "Eine Regionalzeitung gleicht der anderen, ein multimediales Zeitungshaus sieht aus wie das andere, und fast überall blüht ein bestenfalls nachrichtlicher, ideen- und zukunftsloser, unkritischer und langweiliger Journalismus, auch wenn man die Ausnahmen nicht übersehen darf. Die Einfalt und Ideenlosigkeit in Deutschland hat ein erschreckendes Ausmaß angenommen.

Eine der Ursachen dafür laut Jarren: "Verlage hatten über Dekaden äußerst privilegierte Positionen inne. Der Wettbewerb in den oligopolistischen Pressemärkten war begrenzt. Zugleich war ihnen gesellschaftliche Anerkennung auf Basis der öffentlichen Aufgabe fast automatisch sicher."

Der Hinweis auf den Diskussionsbeitrag von Jarren stammt von Seestadtpresse-Leser Andreas Müller.

Dienstag, 12. Mai 2009

Nordsee-Zeitung mit leichter Schlagseite - kleines Beispiel für Unternehmernähe...

"Maut treibt Brummis in den Ruin" - so lautet eine Überschrift in der Nordsee-Zeitung (NZ) vom 8. Mai 2009.

In der NZ steht diese Überschrift allerdings ohne Anführungszeichen, obwohl hier keine sachliche Feststellung getroffen, sondern ein Argument der Unternehmerschaft des Verkehrsgewerbes wiedergegeben wird.

Der Text stellt die Diskussionen dann durchaus differenziert dar und macht deutlich, dass die Mauterhöhung keinesfalls zurückgenommen werden soll, auch wenn eine solche Forderung aus unternehmerfreundlichen Kreisen der CDU und FDP unterstützt wird.

Wenn es stimmt, dass Überschriften insbesondere auf die flüchtigen Leserinnen und Leser spürbaren Einfluss haben, dann setzt die NZ mit der erwähnten Überschrift erneut einen unternehmerfreundlichen Akzent - eine kleine Bestätigung für bereits mehrfach geäußerte Kritik.

Freitag, 17. April 2009

Das Vermuddeln von Journalismus und Werbung beschädigt die freie Presse...

"Es gab einmal die Grenze zwischen redaktionellem Teil und Anzeigen in einer Zeitung" - so beginnt ein neuer Text im Blog der Wissenschaftlerin Miriam Meckel.

Ihre pessimistische Diagnose: "In der Krise geraten die Standards durcheinander und Wildwuchs breitet sich aus. Vielen Verlagsmanagern ist inzwischen jedes Mittel recht, um gegen die Wirtschaftskrise anzugehen. Sie opfern dabei selbst das einzige Gut, das ihren Mehrwert am Markt ausmacht - den unabhängigen Journalismus."

Miriam Meckel warnt ausdrücklich vor dem Sparen am falschen Platz und meint: "Warum soll ich mir heute noch eine Zeitung kaufen, wenn ich darin nichts anderes finde als im Web kostenfrei verfügbar ist?"

Meckels Schlussfolgerung: "Der mediale Mehrwert ergibt sich aus der hintergründigen Orientierung, die zum Beispiel eine Zeitung liefern kann, indem sie sich gut recherchierende, investigativ und unabhängig arbeitende Journalisten leistet. Sie können eigene Themen setzen, das Weltgeschehen nicht nur aktuell aufflackern lassen, sondern in einen Kontext einbetten und bewerten. Medien mit Meinung und Position aber brauchen die scharfe Trennung zwischen Redaktion und Verlag. Sonst ist die redaktionelle Position jeweils die wirtschaftlich angezeigte - im doppelten Sinne."

Der Hinweis auf den Text stammt vom Seestadtpresse-Leser Andreas Müller.

Montag, 2. März 2009

"Bremerhaven als Leuchtturm im Norden" - Nordsee-Zeitung mit merkwürdigen Kritierien für Leuchttürme...

Wer nur mit Entwicklungen argumentiert, ohne die Gesamtlage in die Gewichtung einzubeziehen, kann zu merkwürdigen Einschätzungen kommen.

Ein Beispiel, das wie die meisten Beispiele nur einen Gedanken illustrieren soll:

Wenn ein Mensch JÖRG bei einem Monatseinkommen von 1000 Euro insgesamt 100.000 Euro Schulden aufgehäuft hat, dürfte ein Beobachter seine finanzielle Lage mit gewissen Bedenken betrachten, auch wenn sich seine Verschuldung im vergangenen Jahr nicht mehr weiter erhöht hat.

Nun hat JÖRG einen Nachbarn BERNHARD, der bei einem ganz ähnlichen Einkommen nur 5000 Euro Schulden hat. Allerdings musste er durch ein Unglück im vergangenen Jahr eine Verdopplung seiner nicht besonders hohen Schuldenlast in Kauf nehmen.

"Im Vergleich zu diesem leichtsinnigen Schuldenvermehrer bin ich ja geradezu eine Leuchtturm an Stablilität", freut sich JÖRG.

Der Beobachter staunt über diese Art der Bewertung.

Ähnlich kurios argumentiert die Nordsee-Zeitung am 27. Februar 2009 auf Seite 1: "Bremerhaven als Leuchtturm des Nordens".

Die Begründung der NZ: "Bundesweit steigt die Arbeitslosigkeit - in Bremerhaven blieb die Lage im Februar aber erstaunlich stabil." Neben Vechta sei Bremerhaven "der einzige Bezirk im Norden mit rückläufigen Zahlen".

Allein diese Stabilität reicht der Nordsee-Zeitung bereits für ein positives Urteil aus, auch wenn es sich dabei um eine Stabilität auf sehr hohem Negativniveau handelt (nämlich mit einer im bundesweiten Vergleich sehr hohen Arbeitslosenquote von rund 16 Prozent).

"Bremerhaven als Leuchtturm im Norden", lobt die Nordsee-Zeitung.

Merkwürdiger Leuchtturm.

Donnerstag, 26. Februar 2009

Die Bremerhavener Nordsee-Zeitung und die Diskussion über den Regionalflughafen Luneort - Ein kleiner Blick zurück...

Parteiliche Einmischungen von Lokalzeitungen in die öffentliche Diskussion sind keine Seltenheit. Die Spannweite solcher journalistischer Aktivitäten kann von einer vereinzelten Kommentierung bis hin zu einer regelrechten politischen Kampagne reichen.

Ersteres ist journalistischer Alltag, letzteres kann sich als sehr problematisch erweisen.

Auch die Nordsee-Zeitung macht da keine Ausnahme, wie etwa ein Rückblick auf ihre wenig rühmliche Rolle in der Ozean-Park-Diskussion zeigt.

Insofern mag es von Interesse sein, einmal zurückzublättern, wie eigentlich die aktuelle Diskussion über die mögliche Schließung des Bremerhavener Regionalflughafens Luneort begonnen wurde.

Das Startzeichen lieferte NZ-Chefredakteur Jost Lübben in einem Kommentar am 17. Februar 2009 unter der Überschrift "Alternativen nüchtern prüfen". Den Hintergrund bildete ein ausführlicher Bericht über die Probleme bei der Nutzung der Luneplate.

"Hoffnung auf Luneplate wabbelig wie der Untergrund", lautete die Botschaft unter Verweis auf die stockenden Verhandlungen mit Niedersachsen sowie die hohen Kosten für die Erschließung der Flächen.

Jost Lübben fragte: "Warum zum Beispiel, wird der Regionalflughafen Luneort nmicht zumindest auf den Prüfstand gestellt?" Diese Frage müsse "jenseits aller emotionalen Verbundenheit" erlaubt sein, denn hier böten möglicherweise 80 Hektar "gute Voraussetzungen, um zukunftsträchtige Industrie anzusiedeln".

Was von ihm nicht erwähnt wird, aber mit großer Sicherheit der Fall ist, betrifft die Urheberschaft dieses Gedankens. Er kam nämlich direkt aus der Wirtschaftsförderung, wie sich an den folgenden Tagen zeigte.

Einen Tag nach dem Lübben-Kommentar titelte die NZ vom 18. Februar 2009: "Schwertransporter statt Flieger auf der Landebahn", und Klaus Mündelein ging von der Frage zur Forderung über: "Flughafen ist nicht tabu." Die Windenergie sei nun einmal ein "Jobmotor", und da müsse die Chance "beim Schopf gepackt werden".

Laut Mündelein könne um so leichter auf den Flughafen verzichtet werden, "weil er über Jahre nicht die in ihn gesetzten Hoffnungen erfüllt hat. Nicht mit Blick auf den Tourismus und nicht mit Blick auf die Frachtfliegerei" - eine Wertung, die in der bisherigen Berichterstattung noch keine besondere Rolle gespielt hatte. Da war wohl eher das Gegenteil der Fall, denn der Regionalflughafen wurde stets als wichtiger Standortfaktor gerechtfertigt.

Im Text wird übrigens ausdrücklich Wert darauf gelegt, dass die Luneort-Diskussion "mit der von der NORDSEE-ZEITUNG aufgeworfenen Fragestellung zur Gewerbeflächenentwicklung eröffnet" worden sei. Der Anstoßgeber wird auf diese Weise unter die Decke geschoben.

Einen weiteren Tag später sekundierte Oberbürgermeister Jörg Schulz. Die NZ am 19. Februar 2009: "OB würde Luneort für Gewerbe opfern".

Die Diskussion kann nun leicht weiter verfolgt werden.

In deren Verlauf kann beobachtet werden, ob es der Nordsee-Zeitung mehr um gedankliche Anstöße und die offene Behandlung des Für und Wider einer interessanten Frage ging und geht - oder doch um so etwas wie eine zielgerichtet eingefädelte Kampagne mit vorab festgelegtem Ziel.

Nachbemerkung: Ziemlich spät kamen in der Nordsee-Zeitung übrigens auch noch Menschen zu Wort, die von einer Luneort-Schließung negativ betroffen wären. "Fühlen uns in unserer Existenz bedroht", lautete die NZ-Überschrift.

Der Text erschien in der Nordsee-Zeitung am 28. Februar 2009 - auf der Rückseite des vorletzten Blatts des Lokalteils.

Montag, 23. Februar 2009

Realitätsverleugnung angesichts der dramatischen Wirtschaftskrise? - Frank Rich in der New York Times...

In der New York Times vom 22. Februar 2009 spricht der Kommentator Frank Rich von einem "kulturellen Muster der Realitätsverleugnung" ("cultural pattern of denial") in den USA.

Als Beispiele nennt er Probleme, die erst nach langer Zeit von der amerikanischen Öffentlichkeit als Realität anerkannt wurden - das Foltern in offiziellem Auftrag, die lügenhaften Gründe für den Irak-Krieg und auch die aktuelle wirtschaftliche Rezession.

Was dadurch seiner Meinung nach verhindert wird, ist angemessenes Handeln - entweder zur Beseitigung bereits eingetretener Missstände oder zur Vorbereitung auf absehbar schlechte Zeiten.

"Wir können immer noch nicht so recht die vollständige Tiefe unseres ökonomischen Abgrunds akzeptieren" ("we still can't quite accept the full depth of our economic abyss"), auch wenn aktuell selbstverständlich noch manche Unsicherheiten in der Einschätzung stecken.

Zur Verdeutlichung zitiert Frank Rich den Stadt- und Urbanitätsforscher Richard Florida, der in einem Aufsatz in The Atlantic vom möglichen Ende einer ganze Lebensweise ("the end of a whole way of life") spricht.

Ob die von Frank Rich beschriebene Realitätsverleugnung auch in anderen Teilen der Welt eine bemerkenswerte Rolle spielen könnte?

Freitag, 20. Februar 2009

"Medien in Zeiten der digitalen Revolution" - Vortragsveranstaltung bei der Müller Ditzen AG...

Wie geht es weiter mit unseren klassisch gedruckten Medien, wenn ringsum die digitalen Text- und Bilderwelten einen immer größeren Raum im Alltag der Menschen einnehmen?

So lautete die Frage während einer gemeinsamen Veranstaltung des Designlabors, des Marketing Clubs Bremen und der Müller Ditzen AG am 19. Februar 2009. Referent war Michael Geffken, der die Journalistenfortbildung des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) leitet.

Zahlreiche Besucher waren trotz mistigen Wetters in die Müller-Ditzen-AG-Halle gekommen. Aus der Führungsetage des Bremerhavener Ditzen-Verlags wurde erstaunlicherweise trotz des höchst aktuellen Themas niemand gesichtet.

Geffken ließ keinen Zweifel daran, dass das Internet auf dem besten Weg ist, sich als Zentrum des künftigen "polymedialen Raumes" zu etablieren. Es dürfe daher nicht als bloßes Anhängsel und als zusätzliche Möglichkeit betrachtet werden, sondern werde zu einer Art "Kristallisationsmedium". Auf diese Weise wachse auch die Bedeutung des Internets für das Marketing oder - schnöder gesagt - für das Geldverdienen enorm an.

Wer das nicht begreift, so Geffkens Botschaft, werde sich selbst ins Abseits manövrieren.

Seiner Meinung nach stärkt der beobachtbare Trend zur medialen Vielfalt ohnehin die Großen der Branche. Ein interessanter Beleg dafür: Die Firma Google kassiert aktuell etwa die Hälfte aller Werbeeinnahmen, die überhaupt über das Internet verdient werden.

Das Marketing in den Verlagen reagiere auf die aktuelle Entwicklung nach längerer Schlafpause mit unruhiger "Schnapp-Atmung", stichelte Geffken.

Vor diesem Hintergrund sei klar, so Geffken, dass Kommunikation künftig noch weiter verstärkt kreuz und quer durch unterschiedlichste Kanäle und mittels höchst individualisierter Zugänge stattfinden wird. Die Einbeziehung der Nutzer sei unverzichtbar, und die angebotenen Inhalte müssten in hoher Dynamik permanent aktualisiert und neu zugeschnitten werden.

Als das am weitesten fortgeschrittene Modell der intensiven Verzahnung von Print- und Online-Aktivitäten nannte Geffken übrigens die Berliner Wochenzeitung "der Freitag".

Was ebenfalls die Nordsee-Zeitung betrifft: Laut Geffken funktioniert das Konzept bezahlter Inhalte im Internet nicht. Bekanntlich kassiert die NZ selbst bei Abonnenten immer noch Geld, wenn sie Zugang zum e-Paper haben möchten.

Wem es nicht gelingt, sich in diesen komplizierten und dynamischen medialen Geflechten in zentrale Positionen hinein zu manövrieren, der wird nicht bestehen können, erläuterte der Experte.

Auch aus diesem Grund sieht Geffken für kleinere und mittlere Tageszeitungen in Zukunft wachsende Probleme.

Die Berichterstattung über Veranstaltungen der Serie "Neues aus der Kreativwirtschaft" soll an dieser Stelle fortgesetzt werden.

Dienstag, 17. Februar 2009

Der frühere Bremerhavener Tourismuswerber Hennig Goes im Weser-Kurier weiter unter Beobachtung...

Die Versorgung des früheren Bremerhavener Wirtschaftsförderungschefs Hennig Goes mit weiteren Werbeaufträgen sieht die Bremer CDU als Fortsetzung alter "sozialdemokratischer Seilschaften", berichtet der Weser-Kurier am 17. Februar 2009 (der Text steht auf der WK-Lokalseite 11 rechts oben).

"Gefolgsmann plump versorgt", heißt die Überschrift im Weser-Kurier.

Laut Weser-Kurier fragt auch der Bund der Steuerzahler nach den Hintergründen des nahtlosen Goes-Übergangs vom BIS-Chefsessel zur freiberuflichen Tätigkeit auf dem angestammten Arbeitsgebiet der Bremerhavener Tourismusförderung.

Montag, 16. Februar 2009

Aktivitäten des früheren und heutigen Bremerhavener Tourismuswerbers Hennig Goes werden im Weser-Kurier beleuchtet...

Der frühere und heutige Bremerhavener Tourismusförderer Hennig Goes schaffte es mit seinen Aktivitäten als Pensionär nun sogar bis in den Weser-Kurier - siehe die Ausgabe vom 16. Februar 2009.

Allerdings erfüllen sich die Hoffnungen auf eine positive Werbung für Bremerhaven zumindest an dieser Stelle nicht.

Wigbert Gerling wundert sich, dass "Konkurrenten, die womöglich auch Interesse an dem Job für das Bremerhaven-Blatt hatten, nicht zum Zuge kamen".

Sein Kommentar zum allzu nahtlosen Übergang: "Das, was da in Bremerhaven offenbar als völlig normal betrachtet wird, erinnert an ein 'nur schwer zu trennendes Fasergut'. So lautet die lexikalische Definition. Sie steht alphabetisch unter dem Buchstaben 'F', Stichwort 'Filz'." (Hervorhebung DK)

Freitag, 13. Februar 2009

Nordsee-Zeitung berichtet ausführlich über Vortrag eines profilierten Windenergie-Gegners...

Unter der Überschrift: "Experte: Teurer Strom aus Windkraft" berichtet die Nordsee-Zeitung am 13. Februar 2009 ausführlich über eine Veranstaltung, auf der Thomas Heinzow von der Forschungsstelle Nachhaltige Umweltentwicklung der Universität Hamburg referierte.

Wer Heinzows Argumentation genauer kennenlernen möchte, kann sich die Flipcharts für seinen Vortrag auf der BLS-Hauptversammlung ansehen.

Sein Fazit: Wenn man den CO2-Ausstoß verringern will, passiert das am besten durch "neue Kraftwerke".

Die sogenannten "erneuerbaren Energien" hätten "den geringsten Nutzen pro investierten (!) Euro in Bezug auf die CO2-Reduktionen".

Ähnlich argumentiert er in einem anderen Vortrag und hier in noch einem anderen und macht sich so einen Namen als "Windkraftgegner".

Heinzow scheint daher auch bei anderen Initiativen gegen die Windenergie ein beliebter Experte zu sein. So freut sich beispielsweise der "Watten-Rat Ost-Friesland" über Heinzows "kritische Bilanz" "in Zeiten des propagandistischen medialen Trommelfeuers für die Nutzung der Windkraft".

Die Forschungsstelle wird unter anderem von der Michael-Otto-Stiftung, der Zeit-Stiftung und der Volkswagenstiftung finanziell gefördert.

In der Nordsee-Zeitung wird auf die Aktivitäten des Referenten nicht weiter eingegangen, obwohl Heinzow laut NZ die irritierende These vertritt, dass es "keineswegs gesichert" sei, dass "die weitere Verbrennung von Kohle, Öl und Gas die Erderwärmung fördert". Heinzow bestreitet laut NZ auch, dass es einen belegbaren Trend zur Erwärmung auf der Erde gibt.

Auch das Sonntagsjournal bechäftigt sich nicht näher mit irgendwelchen Hintergründen.

Wer Kontrastmaterial sucht, kann beispielsweise einfach einmal in die Online-Ausgabe des Spiegel (unter dem Datum 15. Februar 2009) oder in die Online-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung vom 15. Februar 2009 hineinsehen...

Donnerstag, 12. Februar 2009

André Uzulis sucht neue Betätigungsfelder - Bis 2002 war er Lokalchef der Nordsee-Zeitung...

Vielleicht erinnert sich noch der eine oder andere an die Zeit, dass André Uzulis von 1998 bis 2002 als stellvertretender Chefredakteur und Lokalchef bei der Bremerhavener Nordsee-Zeitung tätig war.

Er wechselte dann in die Position des Chefredakteurs beim Nordkurier in Neubrandenburg, um dort in der Redaktion für einige Klarheiten zu sorgen.

Zur Zeit sucht Uzulis ein neues Betätigungsfeld, lässt sich der Webseite von Xing entnehmen.

Mittwoch, 11. Februar 2009

Bremerhavener Hafentunnel soll kürzer und billiger werden, berichtet der Weser-Kurier...

Der Bremerhavener Hafentunnel zur Entlastung der Cherbourger Straße wird vom Bauressort des Bremer Senats gekappt, um ihn rund 30 Millionen Euro billiger zu machen. Das berichtet der Weser-Kurier in seiner Ausgabe vom 11. Februar 2009.

Deutlich gemacht wird dort, dass die von der Stadtverordnetenversammlung am 17. Dezember 2008 beschlossene Version mit 160 Millionen Euro Baukosten plus 30 Millionen Euro Planungskosten zu Buche schlagen wird.

Von der Bundesregierung zugesagt sind nur 100 Millionen Euro. Für die von Uwe Beckmeyer zusätzlich locker gemachten 20 Millionen Euro gibt es ebenso wenig eine verbindliche Zusage wie für die 15 Millionen, die von Logistik-Unternehmen aufgebrachten werden sollen. Wie die Lücke geschlossen werden soll, beantwortete die Stadtverordnetenversammlung nicht.

Dazu zitiert der Weser-Kurier Lothar Spielhoff, den Präsidenten des Bremer Rechnungshofs, mit den Worten: "Ich bin irritiert, dass Bremerhaven etwas beschließen kann, dessen Finanzierung noch völlig offen ist."

Die Vorschläge aus dem Bauressort zielen laut Weser-Kurier darauf, den Tunnel am östlichen Ausgang zu verkürzen und die Anbindung an die Cherbourger Straße mit einer Ampelanlage zu regeln. Der Verzicht auf dieses letzte Tunnelstück soll die Kosten um 30 Millionen Euro drücken.

Im Namen der Partei Die Linke kommentierte Walter Müller das vorläufige Bremer Stoppzeichen so: "Es wird Zeit, dass der Bremer Senat mit der niedersächsischen Landesregierung ins Gespräch kommt und für eine nachhaltige, auf die Bedürfnisse der Region zugeschnittene Hafenanbindung eintritt." Mit "überdimensionierten Fehlplanungen", so Müller, sei "längst zu viel Zeit und Geld verschwendet worden".

In der Nordsee-Zeitung war heute über die Bremer Tunnelvariante noch nichts zu lesen.

Montag, 9. Februar 2009

Die Wochenzeitung "der Freitag" - einmal keine journalistische Trockenübung im Sparkäfig...

Nachdem nun auch die Nordsee-Zeitung nach langen Verzögerungen ihre Internet-Präsenz erneuert hat (das Sonntagsjournal war damit schon etwas früher fertig), kann dies ein Anlass sein, einmal andere Internet-Aktivitäten zum Vergleich heranzuziehen.

Hier geht es beispielsweise zur Wochenzeitung "der Freitag".

"Der Freitag" präsentiert sich vollkommen verändert als "das Meinungsmedium" und setzt stark auf den Informations- und Meinungsaustausch im Internet. Anzumerken ist, dass die erste Ausgabe erst vor ein paar Tagen herausgekommen ist und dass noch nicht alle Vorbereitungen für das Internet in einer abschließenden Fassung erledigt sind.

Hans-Dieter Schütt lobte den Mut des neuen Verlegers Jakob Augstein. "Andernorts wird Journalismus mehr und mehr zur Trockenübung im Sparkäfig", notierte Schütt im ND vom 9. Februar 2009. "Hier dagegen sticht eine Redaktion in See." Sein Kommentar: "Kühn."

Schließlich wisse jeder Mittelmäßige, so Schütt, dass Aufbrüche zu neuen Ufern oft genug nichts als Gelegenheiten zum Schiffbruch sind. Die "Freitag"-Abenteurer aber seien trotzdem entschlossen zum Versuch - unter der Parole "Ich will es wissen!"

"Gottes Stellverlegerin" ist in der taz immer noch ein Anknüpfungspunkt für Leserbriefschreiber...

Zum taz-Artikel über "Gottes Stellverlegerin" und den "fragwürdigen Rauswurf bei der Nordsee-Zeitung" (taz vom 5. Juni 2008) melden sich trotz des langen zeitlichen Abstands immer wieder noch einmal wieder Leserbriefschreiber.

Die Seite kann hier direkt angeklickt werden.

Mittwoch, 4. Februar 2009

Bremerhavener Magistrat mit PR-Meldung über angeblich "weltweites Lob" für die Havenwelten - Kuriose Hintergründe...

Am 23. Januar 2009 meldete der Bremerhavener Magistrat stolz, den "Havenwelten" sei "weltweites Lob" zuteil geworden. Außerdem sei ihnen der "Architektur-Oscar" verliehen worden.

Und außerdem habe auch noch die Zeitschrift "Baukultur" das Bremerhavener Tourismusprojekt auf vier Seiten ausführlich vorgestellt. Der laut Magistrat "programmatische Titel" hieß "Zukunftsweisende Stadtentwicklung in Bremerhaven".

Das sieht nach viel Lob von außen aus, und da lohnt sich vielleicht ein genaueres Hinsehen statt eines bloßen Nachplapperns der Magistratspressemitteilung.

Zum "Baukultur"-Artikel lässt sich ohne Probleme herausfinden, dass der Text keinesfalls eine Wertung der Redaktion darstellt, denn die hatte mit der Formulierung des Beitrags gar nichts weiter zu tun. Der Text stammt nämlich aus der Bremerhavener Bewerbung für den Deutschen Städtepreis und wurde von BEAN-Chef Dr. Alfred Lüneburg eigenhändig noch ein wenig eingekürzt. Drei weitere Teile sollen folgen, aus derselben Quelle.

Die Veröffentlichung in der Zeitschrift "Baukultur" stellt also nicht - wie der Magistrat behauptet - einen Beleg dafür dar, dass "die Gestaltung der Havenwelten auch in deutschen Fachkreisen Beachtung findet". Es handelt sich um eine reine PR-Veröffentlichung, die zudem in Teilen auch noch reichlich übertrieben und verdreht daherkommt.

Und wer beispielsweise über Google nach dem so bedeutenden "Architektur-Oscar" sucht, findet an allererster Stelle das Bremerhavener Eigenlob des Magistrats. Ansonsten scheint dieser Preis international keine so überragend große Rolle zu spielen.

Verliehen werden die "International Architecture Awards" tatsächlich vom Chicago Athenaeum. Wer ihn haben möchte, kann sich darum bewerben, indem er sein Projekt ausführlich vorstellt und 300 Euro pro Projekt als "application fee" überweist.

Bremerhaven kommt dort als einer von insgesamt 114 Preisen (!) vor (es müsste geprüft werden, ob das möglicherweise sogar alle sind, die sich beworben haben) - unter dem Stichwort "Old / New Harbour Bremerhaven".

Als Architekten des Bremerhavener Großprojekts steht dort "Latz + Partner". Bisher wurde dieses Büro in Bremerhaven noch nicht als die Architekten der Havenwelten bekannt, weil sie nach den vorliegenden Informationen nur für die Freiraumplanung zuständig waren.

Eine Anfrage zur genauen Rolle von Latz + Partner wurde am 26. Januar 2009 von der BEAN an die BIS-Wirtschaftsförderungsgesellschaft weitergeleitet und blieb bis heute (4. Februar 2009) unbeantwortet.

Die Nordsee-Zeitung fasste die Pressemitteilung des Magistrats in ihrer Ausgabe vom 24. Januar 2009 zusammen, ohne auf Hintergründe einzugehen.

Dienstag, 27. Januar 2009

Überraschende Feststellung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS: Die Seestadt Bremerhaven wurde 1827 in Geestemünde gegründet...

"Bremerhaven Extra" heißt der Pressedienst des Büros Bremerhaven-Werbung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS.

In der Ausgabe vom 27. Januar wird das "Wochenende an der Geeste" angekündigt - sehr frühzeitig, ist festzuhalten,weil als Termin der 26. - 28. Juni (!) genannt wird.

Etwas überraschend ist die Aussage, dass es sich beim Historischen Museum der Stadt um "das maritime Heimatmuseum" handelt.

Und eine geradezu sensationelle Feststellung wird ohne größere Wichtigtuerei in die Welt hinaus getragen: Das Fest an der Geeste vor dem Historischen Museum finde genau dort statt, "wo die Seestadt 1827 gegründet wurde".

Bleibt zu prüfen, ob es sich bei diesem Text tatsächlich um eines der ersten Werke des mittlerweile freiberuflich tätigen früheren BIS-Chefs Hennig Goes handelt. Auf der Pressemitteilung wird Hennig Goes jedenfalls als "verantwortlicher Redakteur" genannt.

Nach Angabe gewöhnlich gut informierter Kreise der Stadt gilt es zumindest als denkbar, dass Goes künftig im Auftrag der BIS gemeinsam mit seinem Kollegen Wolfgang Heumer an der Ausgestaltung der Seestadtwerbung weiter mitwirkt. Das Schild des Werktätigenteams wurde bereits am neuen Büro in der alten Debeghalle gesichtet.

Die künftige beraterische Tätigkeit des bisherigen BIS-Chefs und heutigen Pensionärs hatte die Nordsee-Zeitung bereits angekündigt.

Keine allzu große Überraschung wäre es, wenn demnächst die im November vergangenen Jahres offiziell eingestellte "Windrose" wieder erscheint. Im Abschiedsschreiben war seinerzeit zwar zu lesen: "Es wird keine Windrose in der Ihnen bekannten Form mehr geben." Allerdings seien "Sonderausgaben" nicht ausgeschlossen.

Spekuliert werden darf daher durchaus über eine "Windrose" in einer "Ihnen bisher unbekannten Form"...

Abzuwarten bleibt, ob es tatsächlich irgendwo in Deutschland eine Zeitung gibt, die diese Pressemitteilung im Wortlaut abdruckt, ohne sich weiter um die Hinter- und Abgründe zu kümmern...

Donnerstag, 22. Januar 2009

Geniales Titelbild der taz zum Abstieg der SPD - "Wer kassiert die Abwrackprämie?"


Die Berliner Tageszeitung taz glänzte am 20. Januar 2009 wieder einmal mit einem genialen Titelbild.

Diese Einschätzung dürfte auch dann noch gelten, wenn mensch die darin enthaltene Häme nur bedingt teilen sollte...

Freitag, 2. Januar 2009

Die "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" ist eine Lobby der Unternehmerschaft, die in den Medien ständig präsent ist...

Wer verstehen möchte, mit welchen Instrumenten die Bundesrepublik Deutschland in den vergangenen Jahren im Sinne der Unternehmerschaft umgekrempelt wurde, kann hier einen Film über Youtube anklicken.

Er stellt die "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" (INSM) vor - eine Lobbyorganisation der Unternehmerschaft, die auch in unseren lokalen Medien häufig mit allen möglichen Rankings und Auszeichnungen zu Wort kommt.

Nur sehr selten gibt es allerdings einen klaren Hinweis darauf, dass es sich um nichts anderes als eine Lobbyorganisation der Unternehmerschaft handelt. Der nicht besonders gut informierte Leser kann leicht den Eindruck bekommen, dass es sich um neutrale Experten handelt...

Wer noch Lust auf ironische Spöttereien über den Turbokapitalismus hat, kann sich den Journalisten Robert Misik zu Gemüte führen - sehr anregend...