Donnerstag, 22. September 2011

So lassen sich Journalisten kaufen - Das NDR-Medienmagazin "Zapp" zeigt, wie es geht...

Seestadtpresse Bremerhaven - Die Käuflichkeit und Unbedarftheit von Journalisten liefert den Stoff für einen interessante Beitrag des NDR-Medienmagazins "Zapp".

In seiner Ausgabe vom 21. September 2011 zeigt "Zapp" am Beispiel von Autojournalisten, wie deren "Gewogenheit" mit Rundumbetreuung durch die Konzerne herbeigezaubert wird.


Weiter im Text geht es durch einen >>>Klick an dieser Stelle.

Freitag, 16. September 2011

Nordsee-Zeitung zur Kommunalwahl in Niedersachsen im Internet nicht auf der Höhe der Zeit? - Kritische Stimmen aus der Leserschaft...

Seestadtpresse Bremerhaven - Große Verwunderung über den Umgang der Nordsee-Zeitung (NZ) mit der Kommunalwahl in Niedersachsen äußern mehrere Leserinnen und Leser der Seestadtpresse.“Unglaublich, aber wahr“, lautet eine der Botschaften. „Am vergangenen Sonntag war in Niedersachsen Kommunalwahl, und die NZ war nicht dabei!“

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Montag, 12. September 2011

Falsches Zitat oder skandalöse Unverschämtheit? - Der Bremerhavener Sozialstadtrat Klaus Rosche sollte seine Haltung gegenüber der Solidarischen Hilfe dringend ins Reine bringen...

Seestadtpresse Bremerhaven - Die seit zwanzig Jahren erfolgreich und ehrenamtlich arbeitende Sozialberatung "Solidarische Hilfe" hat in Sozialstadtrat Klaus Rosche offensichtlich keinen besonderen Freund und Förderer.

Anders kann der Bericht in der Nordsee-Zeitung vom 12. September 2011 nicht verstanden werden - falls nicht die Äußerungen Rosches fehlerhaft wiedergegeben worden sind.

Aber dazu müsste der Sozialstadtrat sich bald zu Wort melden, sonst bleiben seine gehässigen Äußerungen als Makel an ihm kleben...

Wer Genaueres wissen möchte, kann die Seestadtpresse ansteuern und muss hier klicken.

Donnerstag, 8. September 2011

NDR-Medienmagazin Zapp über eine Demonstration für kritischen Lokaljournalismus - Der Bericht ist auch für Bremerhaven und seine Nordsee-Zeitung interessant...

Seestadtpresse Bremerhaven - Was in Zossen gefordert wird, kann auch für Bremerhaven durchaus diskutiert werden: Es geht um einen kritischen und fairen Lokaljournalismus. Die Presse müsse sich frei halten von den Ansprüchen der Mächtigen, wird ein Bürger in dem Bericht zitiert...

Das NDR-Medienmagazin Zapp berichtete am 7. September 2011 über eine Demonstration gegen die Gewohnheiten der "Märkischen Allgemeinen Zeitung".

Mittwoch, 17. August 2011

Bürgerliches Lager mit überraschender Kapitalismuskritik - Text von Frank Schirrmacher und Charles Moore...

Seestadtpresse Bremerhaven - Wer staunen möchte über kritische Stimmen aus dem bürgerlichen Lager, die sich mit den Auswüchsen des finanzmarktgetriebenen Kapitalismus beschäftigen, findet dazu aktuell zwei geradezu dramatische Beispiele - Texte von Frank Schirrmacher in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und von Charles Moore in The Telegraph.

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Mittwoch, 3. August 2011

"Nordwest Zeitung" in Oldenburg auf der Flucht vor geordneten Tarifen - Gewerkschaft Verdi kritisiert "Tarifdumping"...

Seestadtpresse Bremerhaven - In einer Pressemitteilung vom 3. August 2011 kritisiert die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi die Flucht der Oldenburger Nordwest Zeitung (NWZ) aus der Tarifbindung.

Anfang dieser Woche habe der Geschäftsführer bekannt gegeben, "dass der Zeitungsverlag für die Redakteurinnen und Redakteure und Angestellten im Verlag die Tarifbindung im Zeitungsverlegerverband zu Ende Juli 2011 beendet hat", heißt es in der Verdi-Pressemitteilung.

Weiter stellt Verdi fest: „Ein Verlag wie die NWZ, der ohne wirtschaftliche Not seit Jahren schon Tarifdumping auf dem Rücken der Arbeitnehmer in Leiharbeit betreibt, kann offenbar den Hals nicht vollkriegen. Auch wenn die Tarifstandards erst mal in Redaktion und Verlag fortgelten, kann man davon ausgehen, der Verlag will mittelfristig weg von guten und fairen Branchenstandards."

Als Hintergrund nennt Verdi für den Verlag eine Zahl von insgesamt 400 Beschäftigten, davon etwa 100 Redakteurinnen und Redakteure sowie Volontärinnen und Volontären. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt seien 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Redaktion und Verlag über die Leiharbeitsfirma NWP außerhalb der für den Verlag geltenden Flächentarife beschäftigt.

Diese Leiharbeit habe zu einer deutlich schlechteren Bezahlung und zu deutlich schlechteren Arbeitsbedingungen geführt, trotz gleicher Arbeitsleistungen.

Freitag, 29. Juli 2011

Umbau der Bremerhavener Kliniklandschaft: Kritik am "Kampagnenjournalismus" der Nordsee-Zeitung...

Seestadtpresse Bremerhaven - Der Umbau der Bremerhavener Kliniklandschaft ist ein komplizierter Prozess, der seit vielen Jahren in einem etwas unübersichtlichen Hin und Her steckengeblieben ist.

Jetzt gibt es einen neuen Anlauf, der von der Nordsee-Zeitung ausführlich und schlagzeilenmächtig begleitet wurde.

Ein Insider charakterisiert die NZ-Vorgehensweise als einseitigen "Kampagnenjournalismus" und sieht alte Vorurteile am Werk.

Zum ausführlichen Text über die "schlagseitige Darstellung der Nordsee-Zeitung geht es durch einen Klick an dieser Stelle.

Sonntag, 24. Juli 2011

"Gute Nacht, Journalismus"? - Die Neue Zürcher Zeitung über Skandalisierungen und fette Schlagzeilen in unseren Zeitungen...

Seestadtpresse Bremerhaven - Der Fall Rupert Murdoch setzt allerorten kritische Diskussionen über die Mängel und Ärgernisse heutiger Massenmedien in Gang.

Unter der Überschrift "Gute Nacht, Journalismus!" setzt sich die Neue Zürcher Zeitung am 14. Juli 2011 mit der Problematik auseinander, speziell mit Blick auf die Schweiz: "Auch bei uns werden die situative Aufgeregtheit, die Skandalisierung immer mehr zum Leitfaden des Journalismus", schreibt der Autor Anton Schaller. "Die neuen Prinzipien verdrängen die umfassende Recherche, sie rücken die Bezüge auf die Geschichte in den Hintergrund."

Und weiter: "Auch bei uns zählt die fette Schlagzeile, drängt die Skandalgeschichte in den Vordergrund. Auch bei uns bestimmt mehr der Markt den Journalismus als die Orientierung an Wahrheit, Ausgewogenheit und Relevanz." (Hervorhebungen DK)

Solche Beobachtungen sollten Anstoß sein, auch die kleineren regionalen Zeitungen wie die Nordsee-Zeitung in Bremerhaven immer wieder einmal kritisch unter die Lupe zu nehmen.

Ziel ist nicht die Bekämpfung solcher Publikationen, sondern deren qualitative Weiterentwicklung im Sinne einer offenen und fairen öffentlichen Diskussion. Es soll allerdings Redaktionen geben, denen eine solche Unterscheidung fremd zu sein scheint.

Die Seestadtpresse Bremerhaven beackert dieses interessante Feld seit längerer Zeit. Beispiele dafür lassen sich hier oder hier und anderswo in dieser Bloggerei nachlesen.

Samstag, 23. Juli 2011

Die lokale Machtstellung der Nordsee-Zeitung stützt sich auf bestimmte Muster - Vielleicht kann der Skandal um Rupert Murdoch für leichte Aufhellung sorgen...

Seestadtpresse Bremerhaven - Der Skandal um den Medienunternehmer Rupert Murdoch hat nach Meinung eines Beobachters in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung sichtbar gemacht, dass Murdoch mit seinem Medien-Imperium in Großbritannien „weniger über die Massen als über die Mächtigen geherrscht habe.

Funktioniert habe diese Machtausübung über die Angst – „die Angst vor den Konsequenzen, wenn man es sich mit den Blättern oder ihren Verantwortlichen verscherzt“.

Die Frage ist, ob nicht auch andere Medien bis hin zu unserer kleinen Nordsee-Zeitung in Bremerhaven ihre Machtstellung nach diesem Muster ausnutzen können.

Ein paar Überlegungen dazu können >>>hier angeklickt werden.

Dienstag, 3. Mai 2011

Nordsee-Zeitung will dieses Mal mit dem Leserkalender etwas weniger Geld verdienen - Pro Anruf zur Auswahl der Fotos werden nun 14 statt 50 Cent fällig...

Seestadtpresse Bremerhaven - Die Nordsee-Zeitung hat ihre Zuverdienstmöglichkeiten bei der Erstellung eines "Leserkalenders" für das Jahr 2012 gegenüber dem vorhergehenden Mal ein wenig reduziert.

Wie in dieser Abteilung der Seestadtpresse unter dem Datum des 18. September 2010 nachzulesen ist, kostete jeder Anruf aus dem Festnetz im vergangenen Jahr noch 50 Cent, wenn jemand seine Foto-Auswahl für einen der zwölf Monate an die NZ weitergeben wollte. Das summierte sich auf immerhin sechs Euro, falls eine NZ-Leserin oder ein NZ-Leser ein Votum für alle zwölf Monatsblätter abgeben wollte.

Wer die aktuelle NZ-Werbekampagne für den Leserkalender ansieht, findet dort für jeden Anruf statt bisher 50 Cent nun 14 Cent.

Diese 14 Cent pro Anruf liegen immer noch weit über den normalen Telefontarifen, aber sie stellen doch zumindest eine gewisse Abkehr von der seinerzeit monierten Raffgier dar.

Donnerstag, 14. April 2011

Koofmichs in der deutschen Presse - Ein Bericht des NDR-Magazins "Zapp"...

Seestadtpresse Bremerhaven - Das NDR-Medienmagazin "Zapp" profiliert sich wieder einmal mit einem interessanten Bericht. Dieses Mal geht es um die Koofmichs in der deutschen Presse.

Bis heute spricht mensch von "Schleichwerbung", wenn nicht gleich zu erkennen ist, ob es sich beim Gedruckten um das Arbeitsergebnis einer unabhängigen Redaktion oder um bezahlte Werbung für irgendetwas oder irgendwen handelt.

Der Anzeigencharakter eines Textes oder einer Beilage müsse für Leserinnen und Leser auf den ersten Blick erkennbar sein, betont der befragte Professor für Kommunikationsrecht. Sonst liege ein Verstoß gegen das Presserecht vor.

Wie die Tricks der Verlage funktionieren?

Es steht über der (in Wirklichkeit bezahlten) Werbung ziemlich klein der (harmlos klingende) Hinweis, dies sei eine "Sonderveröffentlichung des Verlags" oder eine "Anzeigensonderveröffentlichung". Die Aufmachung ähnelt in solchen Fällen stark den anderen Seiten in der Zeitung, und so wird die Leserschaft hereingelegt.

Basis dieses Zapp-Berichts waren verdeckte Recherchen des taz-Redakteurs Sebastian Heiser.

Zeitungsleserinnen und -leser in Bremerhaven können ja einmal darauf achten, wann die Nordsee-Zeitung ihre nächste bezahlte "Sonderwerbeform" präsentiert.

Wie gesagt, nach Auskunft des Experten muss der Werbecharakter auf den ersten Blick erkennbar sein, sonst handelt es sich um einen Verstoß gegen das Presserecht...

Und was auch nicht vergessen werden darf: Es gibt auch noch andere Formen der Schleichwerbung, beispielsweise wenn eine Verlegerin oder ein Verleger bestimmte politische oder ökonomische Präferenzen hat und dafür sorgt, dass die Redaktion auch entsprechend berichtet.

Und Schleichwerbung findet auch statt, wenn beispielsweise durch Weisung von oben dafür gesorgt wird, dass über manche Geschehnisse in einer Stadt gar nicht berichtet wird oder nicht kritisch berichtet wird. Denn als Folge der fehlenden Kritik stehen Personen oder Einrichtungen in der Öffentlichkeit besser da, als sie es bei ehrlicher Betrachtung verdienen.

Schleichwerbung dieser Art ist ebenfalls keine Seltenheit. In Bremerhaven wissen manche Menschen ganz gut darüber Bescheid...

Dienstag, 5. April 2011

Unscharfe Blicke von Journalisten - Dahinter steckt ihre gedankliche Verwicklung in eine ständige Abfolge von Kleinkram...

Seestadtpresse Bremerhaven - "Journalists are unable, seemingly, to discriminate between a bicycle accident and the collapse of civilization" - diese Bemerkung des Dichters George Bernard Shaw klingt auf den ersten Blick etwas merkwürdig.

Shaw auf Deutsch: "Journalisten sind offensichtlich unfähig zwischen einem Fahrradunfall und dem Zusammenbruch der Zivilisation zu unterscheiden."

Mir scheint das sehr logisch, weil Journalisten jeden Tag in einem Strom immer neuer Kleinkram-Meldungen herumzupaddeln haben. Am Ende sollen sie darüber immer wieder irgendeinen Text zusammenbasteln, der auch noch das Neue und Aufregende an einem Ereignis zu betonen hat.

Die Folge: Sie formulieren ständig Stückwerk, ohne die dahinter steckenden Zusammenhänge wahrnehmen zu können, geschweige den diese Zusammenhänge in ihre Berichterstattung einfließen zu lassen.

Wer Lust hat, diesen Gedanken etwas genauer zu verfolgen, kann eine sehr eindrucksvolle Rede des Journalisten Bill Moyers, der sich mit dem großen amerikanischen Historiker Howard Zinn auseinandersetzt und mit dem oben zitierten Satz von George Bernard Shaw beginnt.

Und er macht deutlich, dass der Historiker Zinn sehr dabei geholfen habe zu begreifen, dass große Veränderungen durch kleine Handlungen in Gang kommen können ("Howard famously helped us see how big change can start with small acts.")

Und Journalisten berichten eben ständig nur über die kleinen Handlungen, ohne die Zusammenhänge zu begreifen.

Gelegentlich scheinen sie nicht einmal zu begreifen, wenn ein gewaltiger Bruch in einer gewachsenen Zivilisation zu beobachten ist, weil das alltägliche Nachrichtengeschäft alles übertüncht.

Dienstag, 15. März 2011

Boykott der Bild-Zeitung in Hamburg-Ottensen - Verkauf wegen Sarrazinisierungen eingestellt...

Seestadtpresse Bremerhaven - Manche Kioskbesitzer sind offensichtlich sehr aufmerksam und konsequent, wenn es um die Qualität der verkauften Produkte geht.

Im Hamburger Stadtteil Ottensen traf diese Konsequenz im Herbst vergangenen Jahres die Bild-Zeitung, als ein Kioskbesitzer das Schmuddelblatt aus seinen Auslagen verbannte.


Der Kioskbesitzer berichtet von interessanten Erfahrungen. Zwar seien die Bild-Leser weggeblieben, aber es seien genau aus diesem Grund neue Kunden hinzu gekommen. Geschäftlich bezeichnet er seine Aktion daher mit dem Begriff "Plus-Minus-Null".

Seine Begründung für die Aktion: Nach der unsäglichen Sarrazin-Debatte mit extrem rassistischen und ausländerfeindlichen Äußerungen in der Zeitung musste einfach mal ein Schlussstrich gezogen werden.

Über diese und andere Boykott-Aktivitäten gegen die Bild-Zeitung berichteten die taz am 12. September 2010, das NDR-Fernsehen im Zapp-Magazin am 29. September 2010 und zahlreiche Blogger im Internet an verschiedenen Orten, beispielsweise hier.

Freitag, 18. Februar 2011

Golfclub-Skandal von der Nordsee-Zeitung efreulich kritisch beleuchtet - Sonntagsjournal schweigt bisher eisern...

Seestadtpresse Bremerhaven - Die skandalöse Unterstützung der Stadt Bremerhaven für die heimische Golf-Firma namens "Golfclub Bremerhaven" wird in der Nordsee-Zeitung am 18. Februar 2011 weiter auf erfreulich kritische und hartnäckige Weise unter die Lupe genommen.

Nun taucht aber die interessante Frage auf, ob sich auch das Bremerhavener Sonntagsjournal endlich in diese Berichterstattung einschaltet. 

Bisher hat das Sonntagsjorunal eisern geschwiegen, obwohl es mit dem Chefredakteur Werner Schwarz einen Golf-Experten aufzuweisen hat, der sonst keine Gelegenheit auslässt, den Golfsport aus allen Richtungen zu beleuchten. 

Golfer Schwarz, der Golfschläger liegt doch stets bereit. Nun mal los!

Montag, 14. Februar 2011

SPD Bremerhaven schon im Wahlkampf: Geballte Unterstützung für ein Unternehmen namens "Golfclub Bremerhaven Bürgerpark" - Golf-Firma wirbt mit Verzinsung des Einlagekapitals in Höhe von 13 Prozent...

Seestadtpresse Bremerhaven - Die Bremerhavener Diskussionen über die finanzielle und moralische und organisatorische Unterstützung des Magistrats für den Golfclub Bremerhaven Bürgerpark sind interessant. Die Nordsee-Zeitung berichtete mehrfach und durchaus kritisch, zuletzt mit einem Interview des Baustadtrats.

Es gibt aber noch weitere interessante Aspekte, zum Beispiel dass es sich bei dem Golfclub um ein kommerzielles Unternehmen handelt. Träger des Clubs ist eine GmbH & Co. KG, deren Anteilseigner mit Hilfe ihrer Anlagen Geld verdienen möchten.

Auf seiner Webseite wirbt der Golfclub daher mit einer Verzinsung von ca. 13 Prozent für die Einlage der Kommanditisten. Die Geschäftsführerin Andrea Krückeberg bietet sich als Beraterin für Interessenten an. Zu den  Geschäftspartnern des Golfclubs gehören laut Webseite u.a. die berühmte HSH Nordbank, Peter Hartz mit einer Marketing-GmbH und MWB.

Laut Nordsee-Zeitung vom 11. Februar 2011 soll beispielsweise eine Regelung Bestand haben, "dass der Golfclub Schulden aus den Jahren 2007 und 2008 bis 2034 in monatlichen Raten von 75,75 Euro abstottern darf". Das dürfte dann dem Verein helfen, eine Ankündigung auf seiner Webseite wahr zu machen, wonach der Verein bereits im laufenden Jahr 2011 ein positives Geschäftsergebnis ausweisen kann.

In der Startphase soll es nicht ganz einfach gewesen sein, die Anteilseigner von dieser Art der Geldanlage zu überzeugen. Wenn ich mich richtig erinnere, war an der Überzeugung potentieller Investoren seinerzeit auch die Städtische Sparkasse Bremerhaven beteiligt.

Aus der NZ-Berichterstattung ist zu entnehmen, dass der Golfclub mehrfach in finanziellen Schwierigkeiten steckte. Das zeigte sich unter anderem darin, dass die öffentliche Hand auf ausstehende Zahlungen des Clubs warten musste.

Es gab aber dem Vernehmen nach noch mehr Schwierigkeiten, die sogar dazu führten, dass mehrfach Insolvenzanträge über den Golfclub hereinbrachen.

Das bedeutet in der Regel, dass die Anteilseigner Geld nachschießen müssen. Das scheint geschehen zu sein, denn sonst hätten die ausstehenden Beträge nicht bezahlt werden können. Die Werbung auf der Webseite des Clubs weist ausdrücklich darauf hin, dass jetzt das Eigenkapital um weitere 150.000 Euro auf 1,5 Millionen Euro erhöht werden muss.

Bemerkenswert ist auch, dass sich die Bremerhavener SPD mit voller Kraft für ein Unternehmen in die Bresche haut, das rein kommerziell angelegt ist und in finanziellen Schwierigkeiten steckt.

In einer Presseerklärung vom 1. Februar 2011 (sie ist auf der Webseite der SPD merkwürdigerweise noch nicht zu finden) heißt es: "Die SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung unterstützt die Erweiterung des Erbbauvertrages mit der Golfclub Bremerhaven GmbH und Co. KG und befürwortet eine nachrangige Belastung im Erbbaugrundbereich."

Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, dass in der Fraktionssitzung der Stäwog-Geschäftsführer Christian Bruns "zu den Details der Pläne" Erläuterungen abgegeben habe, offensichtlich in merkwürdigem Deutsch. Denn laut Bruns soll "das bisherige 9-Loch-Geläuf genrespezifischen Standards entsprechend zur 18-Loch-Anlage ausgebaut werden" .

Auch der seinerzeitige SPD-Fraktionsvorsitzende Klaus Rosche schlägt sich wacker für das Golf-Unternehmen in die Bresche. Er betont, dass "für die Öffentlichkeit keine negative Beeinflussung"  stattfinde.

Was er damit sagen will, ist mir nicht klar. Ist das vielleicht die Umschreibung dafür, dass Seestadt Immobilien zwar Geld für Zwecke der Golf-Firma ausgeben muss, dass aber die Öffentlichkeit davon eigentlich gar nichts erfahren sollte, um nicht negativ beeinflusst zu werden?

Was eine weitere Aussage Rosches in der Pressemitteilung zu bedeuten hat, bleibt ebenfalls im Nebel: "Der bisherige Entwicklungsstand verbiete es dem Verein, der bisher ohne öffentliche Zuschüsse gearbeitet und erhebliche Eigenmittel investiert hat", so Rosche, "weitere Mitglieder aufzunehmen: Gegenwärtig hat der Golfclub rund 700 Mitglieder, etwa 500 Mitglieder davon sind in Bremerhaven oder dem Umland wohnhaft." Im Gegensatz dazu wirbt die Golf-Firma auf ihrer Webseite um weitere Mitglieder.

Die SPD hebt hervor, dass der Verein "zu den größeren Sport- bzw. Interessensverbänden (!) in der Seestadt" gehöre.

Die Formulierung lässt vermuten, dass der Sport allein für die SPD nicht wichtig genug war. Was aber in diesem Zusammenhang die (grammatisch falsche) Zuordnung zu den "größeren Interessensverbänden der Seestadt" meint, müsste die SPD dem Publikum bei Gelegenheit noch einmal erklären. Sollte das vielleicht ein Hinweis auf einflussreiche Geschäftsleute sein, deren Zuneigung sich die Partei erhalten möchte?

Selbstverständlich dient auch dieses SPD-Engagement einem höheren Ziel, nämlich "einer Angebotsverbesserung im sportlichen bzw. touristischen Bereich", so der Text der Pressemitteilung.

Ob die SPD mit dieser erstaunlichen Wahlkampfstrategie am Ende bei der Wahl mehr Stimmen einsammelt als sie dadurch verliert, darf mit Interesse abgewartet werden.

Vielleicht ist auch die Frage erlaubt, ob die einstmalige Partei der kleinen Leute tatsächlich geschlossen hinter einer solchen dubiosen Wirtschaftsförderung ihrer Anführer steht.

Dienstag, 8. Februar 2011

Bremerhavener Nordsee-Zeitung blamiert sich mit Blamage - Was eine Zeitung so alles aufblasen kann und könnte...

Seestadtpresse Bremerhaven - "Christina Aguilera blamiert sich beim Super Bowl", kündigt die Nordsee-Zeitung am 8. Februar 2011 groß mit Foto auf der ersten Seite an und titelt: "Top-Sport, mieser Gesang". In der Online-Ausgabe wird sogar ein langer dpa-Text dazu abgedruckt. Da ist in der Titelzeile von einem "Super-Patzer" die Rede.

Nordsee-Zeitung vom 8. Februar 2011, links daneben der Weser-Kurier desselben Tages...

Was war da Schlimmes passiert? Worin bestand die Blamage?

Der Weser-Kurier teilt das am gleichen Tag unauffällig in der Abteilung "Leute" mit: Vermutlich aus Nervosität habe der Pop-Star die siebte Zeile der amerikanischen Nationalhymne ausgelassen (!) und stattdessen die dritte Zeile noch mal wiederholt. Dabei habe sie auch noch ein Wort vertauscht.

Von einer Blamage ist im Weser-Kurier mit keiner Silbe die Rede.

Auch im angekündigten Text der Nordsee-Zeitung (übrigens auf Seite 26, nicht wie auf Seite 1 behauptet auf Seite 25) muss der Leser lange nach der großen Blamage suchen - und dort ist von einer "Blamage" ebenso wenig die Rede wie von "miesem Gesang".

Nordsee-Zeitung vom 8. Februar 2011, Seite 26
Was sagt uns das?

Wenn die Messlatte so niedrig gelegt wird, um auf die Titelseite einer Zeitung zu kommen, dann könnte manch eine Zeitung die gesamte erste Seite ohne Probleme mit ihren eigenen Fehlleistungen selbst füllen.

Freitag, 14. Januar 2011

Der schöne Klang des Wortes "Bio-Kraftwerk" in der Nordsee-Zeitung - Leider werden da die Tannenbäume auch nur verbrannt...

Seestadtpresse Bremerhaven - "Verwöhntag für Müllwerker" - unter dieser etwas merkwürdigen Überschrift berichtete die Nordsee-Zeitung am 10. Januar 2010 über das Einsammeln der Bremerhavener Tannenbäume nach den Festtagen.

Da die Müllwerker beim Einsammeln im Gegensatz zum sonstigen Müll-Muff-Geruch an dem "frischen Tannengeruch" schnuppern konnten, machte die NZ daraus gleich einen "Verwöhntag für die Müllwerker".

Nun ja.

Ob das die Müllwerker bei ihrem Sondereinsatz am Wochenende ebenso gesehen haben, darf vielleicht bezweifelt werden.

Noch etwas fiel mir auf.

Auf der Titelseite lief die Ankündigung des Berichts unter der Überschrift "Aus Tannenbäumen werden Spanplatten".

Nordsee-Zeitung vom 10. Januar 2010
Auf dieser Seite 1 hieß es etwas genauer: "Die 80 Tonnen Holz werden in einem Bio-Kraftwerk verwertet oder geschreddert für die Produktion von Spanplatten verkauft."

Angesichts dieser Super-Bio-Meldung beschleichen mich doch leise Zweifel.

Zum einen sind mir bisher noch keine Spanplatten voller Tannennadeln in die Finger gekommen, aber vielleicht gibt es sie ja.

Zum anderen sind mir "Bio-Kraftwerke" mit Tannenbaumverwertung eine höchst bedenkliche Einrichtung. Müssen die Dinger vielleicht vorher mühsam über viele Monate vergoren werden?

Oder handelt es sich nicht doch um eine dieser Bio-Verwertungen, die mit dem wohl klingenden Zusatz "thermisch" zu versehen sind, weil der Kram einfach nur verbrannt wird?

Eine Anfrage bei der BEG brachte Aufklärung: Bei den angesprochenen "Biokraftwerken" hätte es richtig "Biomasse-Kraftwerke" heißen müssen, teilte ein BEG-Sprecher mit. Das seien Kraftwerke, die auf die Holzverbrennung hin optimiert wurden.

Das heißt: Dort wird "Holz als nachwachsender Rohstoff energetisch verwertet".

Also werden die Bremerhavener Tannenbäume am Ende doch wohl einfach nur verbrannt, wenn auch in optimierter Form. 

Man muss es zugeben: Da klingt das Wort "Bio-Kraftwerk" irgendwie doch schöner als die schnöde Wirklichkeit...

Dienstag, 11. Januar 2011

Die Kohlmeise ist eine Blaumeise - Bremerhavener Nordsee-Zeitung fotografiert ornithologisch knapp am Ziel vorbei...

Seestadtpresse Bremerhaven - Besserwisserei kann Vergnügen machen, führt aber auch auf gefährliche Pfade - das sollte klar sein. Insofern mache ich die folgenden Anmerkungen in aller Demut eines einsam um die Wahrheit ringenden Schreiberlings.

"Die Kohlmeise ist der Winterstar", titelt die Nordsee-Zeitung am 11. Januar 2011 auf ihrer Titelseite.

Nordsee-Zeitung vom 11. Januar 2011, Seite 1
Leider zeigt das eingebaute Illustrationsfoto keine Kohlmeise, sondern eine Blaumeise. 

Wer das nicht so recht glauben mag, kann zum Beispiel bei Wikipedia durch zwei Klicks die Kohlmeise mit der Blaumeise vergleichen.

Unter der Überschrift "Von Klugscheißern für Klugscheißer" erläutert auch unser Erstes Fernsehprogramm die Unterschiede zwischen der großen "schwarzen" (Kohle!) und der kleinen "blauen" Meise.