Mittwoch, 24. Juni 2009

Nordsee-Zeitung auf Abwegen? - Montage oder nicht?



Die Bremerhavener Nordsee-Zeitung verwendet in jüngster Zeit immer häufiger Fotomontagen zur Illustration ihrer Beiträge - nicht immer auf den allerersten Blick durchschaubar, aber immerhin nach bisherigen Beobachtungen stets als "Montage" gekennzeichnet.

In ihrer Ausgabe vom 23. Juni 2009 findet sich nun ein Foto, das zwar aussieht wie eine Montage (man beachte den feinen weißen Streifen zwischen den Kleidungsstücken der Akteure), aber nicht als eine solche gekennzeichnet ist.

Was ist passiert?

Handelt es sich tatsächlich nicht um eine Montage?

Oder wurde nur die Kennzeichnung vergessen?


Jedenfalls illustriert dies die Befürchtung, dass die Nordsee-Zeitung die Glaubwürdigkeit der verwendeten Bilder durch ihre Neigung zum Montieren systematisch beschädigt.

Montag, 22. Juni 2009

Die "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" ist schon lange im Visier kritischer Journalisten - Bei manchen ist das bis heute nicht angekommen...

Die "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" (INSM) wird seit vielen Jahren kritisch beleuchtet, ohne dass sich das Verhalten der Redaktionen wesentlich geändert hätte. Da macht auch die Bremerhavener Nordsee-Zeitung keine Ausnahme.

Dazu ein kurzer Ausschnitt aus einer Rezension des Buches "Die Strippenzieher" von Cerstin Gammelin und Götz Hamann, das 2005 im Econ-Verlag herausgekommen ist.

Verfasser der Rezension ist Ernst Elitz, Intendant des DeutschlandRadios. Der Text erschien am 17. August 2005 in der Berliner Zeitung.

<Der wachsende Lobby-Einfluss ist auch Folge eines kurzatmigen Journalismus, der täglich ein neues Opfer zur Schlachtbank führt, statt Zukunftsthemen zu setzen und mit Nachdruck zu verfolgen. In diese Lücke stoßen Organisationen wie die Neue Soziale Marktwirtschaft des Ex-Redakteurs Enzweiler nach dem Motto: "Einer muss die Debatte organisieren, um sie bestimmen zu können." Und so platziert Enzweiler gemeinsam mit Promi-Verbündeten Themen wie Subventionsabbau, Eigenfürsorge und Forschungsförderung in den Medien. Zuweilen hilft er bei der Finanzierung von Fernsehdokumentationen, wie dem "Märchen von der sicheren Rente" und dem "Märchen vom blühenden Arbeitsmarkt". Wo Redaktionen sparen, schreibt die Lobby gern den Text.> (Hervorhebungen DK)

Sonntag, 21. Juni 2009

Medienmagaganzin Zapp über die "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft"...

Die Unternehmer-Propaganda-Einrichtung "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" (INSM) wird in einem Beitrag des Medienmagazins Zapp auf informative Weise beleuchtet.

Thema: "Arbeitgeber finanzieren journalistische Inhalte". In diesem Blog sind Beiträge über die Initiative hier und hier zu finden.

Auch die Bremerhavener Nordsee-Zeitung verwendet Propagandamaterial der Initiative, ohne auf deren Lobbyfunktion hinzuweisen - siehe hier.

Die höchst interessante Zapp-Sendung ist unter Youtube anzusehen und anzuhören.

Auch das Sonntagsjournal druckt nun den BIS-Blödsinn über die Gründung Bremerhavens in Geestemünde nach...

Eine unsinnige Pressemitteilung der Bremerhavener Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS pflügt sich ungebrochen durch das Bremerhavener Zeitungshaus Ditzen.

Nachdem die Nordsee-Zeitung den Quatsch nachgedruckt hatte, dass die Seestadt Bremerhaven 1827 im benachbarten Geestemünde gegründet wurde, zog jetzt auch das Sonntagsjournal nach.

In der Ausgabe vom 21. Juni 2009 heißt es wie in der BIS-Pressemitteilung, dass am kommenden Freitag das "Wochenende an der Geeste" dort stattfindet, "wo die Seestadt 1827 gegründet wurde und heute das Historische Museum zu Hause ist".

Weitere Aufklärung über die Stadtgeschichte liefert ab dem 4. Juli 2009 das Historische Museum mit einer Sonderausstellung unter der Überschrift "Geestemünde. Hafenstadt in preußischer Zeit", auch wenn es dort im Schwerpunkt um die Zeit zwischen 1866 und 1924 geht.

In der Ankündigung heißt es: "Heute kennt man an der Nordseeküste Geestemünde als Stadtteil von Bremerhaven... Ursprünglich hatte das Königreich hannover den hafen 1845 als Konkurrenz zum benachbarten bremischen Bremerhaven gegründet."

Samstag, 13. Juni 2009

Die Bremerhavener Nordsee-Zeitung feiert mit bei Boris Beckers Traumhochzeit...



Mit ihrer schwülstig-schmierigen Boris-Becker-Berichterstattung irritiert die Bremerhavener Nordsee-Zeitung in ihrer Ausgabe vom 13. Juni 2009 sogar die älteren Leserinnen und Leser.

Kopfschüttelnd wurde zur Kenntnis genommen, dass die NZ auf der Titelseite tatsächlich von einem "Traumpaar" spricht.

In der Rubrik "Aus aller Welt" vermeldet das Blatt dann "Glückstränen beim Jawort".

Ganz anders geht beispielsweise der Bremer Weser-Kurier am 13. Juni 2009 mit diesem Thema um.

Auf der Titelseite des WK ist nichts von Boris Becker zu entdecken, und im "Blick in die Welt" liefert Chefredakteur Lars Haider persönlich eine kritische Analyse das (tiefen) Becker-Falls.

Überschrift: "Der öffentliche Mensch". Ein Kerngedanke: "Spiel, Satz und Sieg für die öffentliche Oberflächlichkeit." (Hervorhebung DK)

Dies illustriert wieder einmal, dass in unserer Presselandschaften sehr unterschiedlich mit Oberflächlichkeiten umgegangen wird. Fett

Dienstag, 9. Juni 2009

Nordsee-Zeitung druckt Unsinn aus einer Pressemitteilung nach - Gründung Bremerhavens soll in Geestemünde stattgefunden haben...



Nur der Vollständigkeit halber sei hier festgehalten, dass nun auch die Bremerhavener Nordsee-Zeitung Unsinn über die Stadtgeschichte verbreitet.

Die überraschende Behauptung: Die bremische Stadt Bremerhaven sei 1827 im königreichhannoverschen Geestemünde gegründet worden.

Der Ursprung für den Quatsch liegt in einer Pressemitteilung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS, die seit Monaten immer wieder mal mitteilt, das Wochenende an der Geeste finde dort statt, "wo die Seestadt 1827 gegründet wurde". Offensichtlich führt dort Personalmangel in der Folge des Ausscheidens von Hennig Goes zu solchen Kuriositäten.

Der Text steht in der Nordsee-Zeitung vom 6. Juni 2009 unter der Überschrift "Wochenende an der Geeste". Über die BIS-Pressemitteilung ist auch noch hier etwas zu finden.

Dass die Nordsee-Zeitungen gelegentlich Pressemitteilungen ohne größere Veränderungen nachdruckt, ist bekannt.

Dass die Redaktion auf diese Weise auf Unsinn hereinfallen kann, hat sich dort offensichtlich noch nicht herumgesprochen...

Mittwoch, 3. Juni 2009

Unternehmerpropaganda in der Kritik - "Lobby Control" bietet Anschauungsmaterial...

Interessante Einblicke in das manipulative Werkeln der deutschen Unternehmerschaft mit Hilfe bezahlter Agenturen und Einrichtungen liefert immer wieder einmal die Organisation "Lobby Control".

Dass nicht nur die Nordsee-Zeitung auf das Manipulationsmaterial der Unternehmer-"Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" (INSM) hereingefallen ist, sondern auch andere Zeitungen, lässt sich auf der Lobby-Control-Webseite an dieser Stelle nachlesen.

Wie die gesteuerte Propaganda für die Deutsche Bahn ablief, findet sich hier.