Dienstag, 10. Juli 2012

Bremerhavener Nordsee-Zeitung wandelt weiter auf IHK-Propaganda-Pfaden - Verfälschende Überschrift...

Seestadtpresse Bremerhaven - "Bettensteuer ärgert die IHK-Funktionäre" - so hätte die korrekte Überschrift für einen Artikel in der Bremerhavener Nordsee-Zeitung am 9. Juli 2012 lauten müssen.

Und wie verdreht die Redaktion der Nordsee-Zeitung diese parteiliche Botschaft?



Außerdem fällt auf, dass der Text nicht einmal diese einseitig verfälschte Botschaft stützt, denn laut Interessenverband Dehoga scheinen sich die allermeisten Gäste überhaupt nicht allzu sehr zu ärgern; von sinkenden Übernachtungszahlen könne nicht gesprochen werden, berichtet die NZ.

Selbst der im NZ-Text ausführlich zitierte Hotelier Piet Rothe meldet zwar "einen Buchungsrückstand von acht Prozent". Aber dies kann nach seinen eigenen Angaben auch völlig andere Gründe haben, insbesondere "etwas mehr Ruhe" bei den touristischen Angeboten Bremerhavens oder "viele neue Betten in Pensionen". So steht es dann auch korrekt im NZ-Vorspann zum Text: "Der befürchtete Einbruch bei den Buchungen (ist) offenbar ausgeblieben."

Jeder Mensch kann wissen, dass im Text noch so viele Relativierungen angeführt werden können. Die Überschrift setzt den entscheidenden Prägestempel für die durchschnittliche Leserschaft, und diese Überschrift spiegelt in diesem Fall nichts als die Sichtweise der IHK-Funktionäre wider.

Diese Einseitigkeit hat eine logische Folge: Die Meinungsäußerung irgendeines Befürworters der "Bettensteuer" kommt im Text der Nordsee-Zeitung an keiner einzigen Stelle zur Sprache.

Freitag, 13. April 2012

Nobelpreisträger Günter Grass warnt vor der gefährlichen Politik Netanjahu-Israels und löst die bekannten Reflexe aus - Ein Lehrstück über deutschen Journalismus...

Seestadtpresse Bremerhaven - Die heftigen verbalen Breitseiten gegen den Nobelpreisträger Günter Grass ermöglichen interessante Einblicke in das Tunnelblick-System deutscher Kommentatoren und Feuilletonisten.

Der Anlass ist bekannt: Grass formulierte unter der Überschrift >>>"Was gesagt werden muss" eine im Ton zurückhaltende, aber unmissverständliche Kritik an der israelischen Politik, die mittlerweile seit vielen Jahren unter der Regie des reaktionären Regierungschefs Benjamin Netanjahu steht. Mit in diesem israelischen Regierungsboot sind Leute, die politisch noch weiter rechts stehen und teilweise offen rassistische Auffassungen vertreten.

Die Politik dieser Regierung steht in der Kritik. Es geht nicht um Israel und schon gar nicht um "die Juden". Es geht um die reaktionäre und gefährliche Politik der Netanjahu-Regierung.


Wer weiterlesen will, muss >>>Seestadtpresse Bremerhaven anklicken.

Mittwoch, 7. März 2012

In der Bremerhavener CDU gibt's Streit, und die Nordsee-Zeitung hält nur den Teiser-Kritikern die Tröte vörs Maul, ohne politisch aufzuklären...

Seestadtpresse Bremerhaven - Es gibt Zeitgenossen, die den aktuellen Streit in der Bremerhaven CDU als "erfrischend" empfinden. Sie erfreuen sich insbesondere daran, dass der langjährige CDU-Kreisvorsitzende Michael Teiser "endlich mal" auf "richtigen Widerspruch" stößt.

Dabei lässt zunächst einmal eine gewisse Häme gegenüber Michael Teiser beobachten, der mit tatkräftiger Hilfe der Nordsee-Zeitung in der Bremerhavener Öffentlichkeit  als Negativ-Figur ausgemalt wurde.

Auch die jetzigen Streitereien in der CDU hätten ohne die medialen Hebammenkünste der Nordsee-Zeitung mit Sicherheit nicht diese Aufplusterung erfahren. Die Kampagne passt einfach zu gut in das journalistische NZ-Profil, das auf Personalisierungen in Verbindung mit verbaler Krawallmacherei charakterisiert werden kann.

Die Freude an solch oberflächlichem Klamauk sei den von der NZ Beglückten durchaus gegönnt, aber mit dem Kern von Politik hat das leider nichts zu tun.

Sehr schön sichtbar wird das meiner Ansicht nach an folgender Beobachtung: Vom Teiser-Hauptkritiker U. ist nicht eine einzige inhaltliche Forderung bekannt. Über seine politischen Ansichten und Positionen erfährt die NZ-Leserschaft nichts, absolut nichts. Mensch bekommt nur zu lesen, dass U. die von ihm als zu groß empfundene Macht Teisers in der CDU kritisiert.

Blenden wir die Person des Herrn U., der mir politisch eher als profilloses X. dazustehen scheint, einmal aus.

Nehmen wir in einem Gedankenexperiment einmal an, ein  gehätschelter Teiser-Kritiker wäre ein beinharter und starrköpfiger Rechtsradikaler, der die CDU inhaltlich in Richtung NPD treiben wollte. Wie groß bliebe die Freude an einer Krawallmacherei gegen den Vorsitzenden Teiser, wenn es sich bei diesem Kritiker um einen Rechtsradikalen handelte?

Was ich damit sagen will: Wer sich an "erfrischender" Teiser-Kritik erfreut, sollte wenigstens wissen wollen, unter welcher politischen Fahne der Kritiker segelt. Welche inhaltlichen Positionen Teisers kritisiert er? Welche Positionen will er statt dessen durchsetzen?
Wenn die Nordsee-Zeitung zu solcher Aufklärung politischer Streitereien wenigstens ein Spierchen beigetragen hätte, könnte man sie loben.

Angesichts der völlig inhaltsleeren Personal-Sabbeleien über zu große Macht bleibt jedenfalls bei mir wieder nur ein Kopfschütteln über eine erneute journalistische Fehlleistung.

Montag, 13. Februar 2012

Altes über die "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" (INSM) - Nur der Vollständigkeit halber...

Über ein erfreuliches "PR-Desaster" für die Unternehmer-Lobby-Gruppe namens "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" (INSM) berichtet die Süddeutsche Zeitung.

Jungen Journalisten seien für eine Tagespauschale von 200 Euro interessante Gespräche mit irgendwelchen Berühmtheiten avisiert worden, obwohl diese Berühmtheiten über ihre angepeilte Mitwirkung gar nicht informiert waren.

Deswegen gab es nicht nur heftige Proteste - die Unternehmer-Lobby geriet endlich einmal in die Schlagzeilen...