"Recherche kommt im journalistischen Alltag zu kurz" - so lautet eine Diagnose, die auf der Webseite des Dortmunder Instituts für Journalistik erschienen ist. Ihr Titel: "Journalistik Journal".
Einige Auszüge aus dem längeren Text:
"Indiz Nr. 1 für die Vernachlässigung der Recherche im journalistischen Alltag ist die Substitution der Recherche durch PR-Informationen. Jeder fünfte Journalist in Deutschland ist der Ansicht, dass die Zulieferungen der PR-Profis zunehmend Beiträge ersetzen, die früher von Journalisten recherchiert wurden."
"Wie wichtig gerade Quellencheck und Faktenkontrolle sind, zeigte der 'Spiegel'-Reporter Markus Grill am Beispiel der Pharmaindustrie bei der 'Netzwerk Recherche'-Fachkonferenz 'Quellen finden und öffnen'. Es gebe beispielsweise eine systematische Unterwanderung von Selbsthilfegruppen durch Pharmakonzerne, als Experten getarnte PR-Agenten der Pharmafirmen oder medizinische Studien, deren wissenschaftlicher Wert fragwürdig sei. Die Zuverlässigkeit der Quellen sei daher stets zu kontrollieren. 'Um die Öffentlichkeit über angebliche Vorteile ihrer neuen Medikamente zu täuschen, ist vielen Pharmaunternehmen jedes Mittel recht', schreibt Markus Grill in seinem Buch 'Kranke Geschäfte. Wie die Pharmaindustrie uns manipuliert'."
In den Vorschlägen wird unter anderem die "Sensibilisierung der Journalisten für PR-Inhalte" genannt.
Das ist übrigens nicht nur eine Frage der Fähigkeiten, sondern auch des Willens. Manchmal wird PR schließlich auch transportiert, weil Journalisten inhaltlich mit solchen Gedankenwelten übereinstimmen...
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen