Da die Müllwerker beim Einsammeln im Gegensatz zum sonstigen Müll-Muff-Geruch an dem "frischen Tannengeruch" schnuppern konnten, machte die NZ daraus gleich einen "Verwöhntag für die Müllwerker".
Nun ja.
Ob das die Müllwerker bei ihrem Sondereinsatz am Wochenende ebenso gesehen haben, darf vielleicht bezweifelt werden.
Noch etwas fiel mir auf.
Auf der Titelseite lief die Ankündigung des Berichts unter der Überschrift "Aus Tannenbäumen werden Spanplatten".
Nordsee-Zeitung vom 10. Januar 2010 |
Angesichts dieser Super-Bio-Meldung beschleichen mich doch leise Zweifel.
Zum einen sind mir bisher noch keine Spanplatten voller Tannennadeln in die Finger gekommen, aber vielleicht gibt es sie ja.
Zum anderen sind mir "Bio-Kraftwerke" mit Tannenbaumverwertung eine höchst bedenkliche Einrichtung. Müssen die Dinger vielleicht vorher mühsam über viele Monate vergoren werden?
Oder handelt es sich nicht doch um eine dieser Bio-Verwertungen, die mit dem wohl klingenden Zusatz "thermisch" zu versehen sind, weil der Kram einfach nur verbrannt wird?
Eine Anfrage bei der BEG brachte Aufklärung: Bei den angesprochenen "Biokraftwerken" hätte es richtig "Biomasse-Kraftwerke" heißen müssen, teilte ein BEG-Sprecher mit. Das seien Kraftwerke, die auf die Holzverbrennung hin optimiert wurden.
Das heißt: Dort wird "Holz als nachwachsender Rohstoff energetisch verwertet".
Also werden die Bremerhavener Tannenbäume am Ende doch wohl einfach nur verbrannt, wenn auch in optimierter Form.
Man muss es zugeben: Da klingt das Wort "Bio-Kraftwerk" irgendwie doch schöner als die schnöde Wirklichkeit...
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