Seestadtpresse Bremerhaven - Sogenannte Zusatzgeschäfte sind für Zeitungsverlage eine finanzielle Verlockung, und auch die Nordsee-Zeitung spielt auf diesem Feld munter mit.
Ein Beispiel dafür ist der "Leserkalender 2011", der gerade mit Hilfe einer Abstimmung in der Leserschaft zusammengestellt wird.
Wie die Nordsee-Zeitung damit zusätzliches Geld verdienen kann?
Zuerst einmal selbstverständlich durch den Verkauf der Kalender, denn da werden sich außer den Bremerhaven-Fans auch die Fotografen kräftig ins Zeug legen, um ihren Bekannten und Freunden ein Dokument ihrer kameralistischen Fähigkeiten präsentieren zu können.
Geld verdienen ist aber auch während des Auswahlverfahrens angesagt - das zeigt ein Blick auf die Art dieses Verfahrens. Da werden nämlich für jeden Kalendermonat zwölf Motive zur Auswahl angeboten, aus denen die Mitmacherinnen und Mitmacher ihr "Favoritenfoto" telefonisch anwählen sollen.
Wer das für jeden Monat tut, muss also zwölf mal eine Telefonnummer wählen.
Was in der Nordsee-Zeitung nicht ganz so groß erwähnt wird, sind die Kosten einer solchen Teilnahme: Da jeder Anruf aus dem Festnetz 50 Cent kostet, müsste ein eifriger Teilnehmer am Ende 6 Euro Gebühren auf den Tisch legen. Ausdrücklich erwähnt wird, dass es aus Mobilfunknetzen noch teurer werden kann.
Und wer als Teilnehmer sein Foto besonders tatkräftig in den Kalender hinein wählen möchte, könnte mit einem Einsatz von vielleicht 50 Euro Telefongebühren schon ein bisschen was beschicken.
Was die angebotene Verlosung einer digitalen Spiegelreflexkamera "unter allen Teilnehmern" angeht, sollte Folgendes beachtet werden: Die Kamera wird selbstverständlich nicht unter den teilnehmenden Anrufern verlost, weil die gar keine Adresse hinterlassen, sondern nur unter den "Teilnehmern", die einen Kalender bestellen (!).
Insofern ist die große Botschaft "Sie können gewinnen!" zumindest ein wenig irreführend, soll hier leise angemerkt werden.
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