Dienstag, 2. Dezember 2008

Die Rolle eines Monopolblatts macht viele Lokalzeitungen zum Problemfall - Gilt das auch für die Nordsee-Zeitung?

Bundesweit sorgen Lokalzeitungen für ein großes Problem - sie verfügen oft über ein Monopol bei der regionalen Berichterstattung. Laut Medienkolumne von Velten Schäfer (Neues Deutschland 1.12.08) erscheinen 38 Prozent der 335 regionalen und lokalen Abonnementblätter ohne Konkurrenz auf dem jeweiligen Markt.

Velten Schäfer: Wo solche Zeitungen ganz "allein zuhaus" seien, ergeben sich zuweilen Probleme besonderer Art. Dann werde das Streben nach einer engen Bindung an die jeweilige Stadt oder Region zuweilen mit der Identifikation mit den Mächtigen verwechselt.

Die Folge: "Nichts kann so mächtig sein wie eine Lokalzeitung. Was dort nicht steht, hat auch nicht stattgefunden."

Diese Machtstellung verführt die Zeitung gelegentlich dazu, die Grenzen zwischen Berichten und Kampagnen zu verwischen und sehr gezielt bestimmte Sichtweisen in den Vordergrund ihrer Berichterstattung zu spielen.

Einzelne Politiker können gezielt dämonisiert werden, andere kommen so gut wie nie zu Wort, während Lieblingskinder ständig in der Berichterstattung präsent sind.

Diese Problembeschreibung dürfte im Kern auch für die Bremerhavener Szenerie gelten, auch wenn hier das Sonntagsjournal trotz der Existenz unter dem Ditzen-Monopol gelegentlich andere Akzente setzen konnte und kann.

Velten Schäfer erinnert daran, dass es für solche Fälle mittlerweile Möglichkeiten im Internet gibt, um zumindest interessierte Kreise mit alternativen Informationen zu versorgen.

Er nennt ausdrücklich den bekannt gewordenen BILD-Blog sowie den Ostsee-Zeitung-Blog, der übrigens wie dieser Blog über die Blogger-Plattform läuft. Nachblättern kann man auch mal im Spiegel-Blog.

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