(Seestadtpresse) (Andreas Müller) In der Bremerhavener Nordsee-Zeitung ist am Mittwoch, dem 20. Januar 2010, ein Artikel mit der Überschrift "Arbeitsmarkt in Krise robust" zu lesen.
Ein Zitat aus der Nordsee-Zeitung: "Die Arbeitslosenquote ist von 11,6 auf 10,6 Prozent gesunken."
Was sind das für Zahlen ?
Offiziell heißt es doch, dass Bremerhaven 14,4 Prozent Arbeitslose hat.
Und wenn wir uns die Zahlen einmal genauer anschauen, insbesondere die Zahlen der Unterbeschäftigung, dann hat Bremerhaven sogar 20,4 Prozent Arbeitslose. Also ist hier jeder Fünfte arbeitslos. Das kann man hier in der Statistik der Bundesagentur für Arbeit nachlesen.
Dort kann man eine Tabelle herunterladen, und dort wird in der Bilanzierung das ganze Ausmaß der Arbeitslosigkeit in Bremerhaven sichtbar. Wieso werden diese Zahlen nicht korrekt erwähnt?
Anscheinend hat der zuständige Redakteur auch übersehen, dass der Gesamthafen-Betriebsverein (GHB) im letzten Jahr über 1000 Menschen (angekündigt waren ja 1400) entlassen hat.
Das wird im Artikel nicht einmal erwähnt, und seltsamerweise tauchen diese Entlassenen auch nicht in der Quote auf.
Vermutlich liegt das daran, dass just zur Ankündigung der Entlassungen beim GHB die Firma Context WAE in Bremerhaven an den Start gegangen ist.
WAE context ist ein privater Arbeitsvermittler, der im Rahmen der Maßnahme "GANZIL" über 1200 Arbeitssuchende in Bremerhaven betreut. Wie ja jeder weiß, tauchen Arbeitslose, die von einem privaten Arbeitsvermittler betreut werden, nicht in der offiziellen Quote der Agentur für Arbeit auf.
Und dann kann man natürlich von einem robusten Arbeitsmarkt sprechen.
Zitat Nordsee-Zeitung: "Verglichen mit der Vergangenheit hat sich die Situation in der Seestadt deutlich verbessert."
Fazit: Die Arbeitslosenstatistik ist offensichtlich die verlogenste Statistik, die in Deutschland erstellt wird, das gilt auch für die Zahlen in Bremerhaven.
Hier werden alle Möglichkeiten ausgenutzt, um der Öffentlichkeit schöne Zahlen präsentieren zu können und um den Lesern vorzugaukeln, SPD und CDU leisten in der Arbeitsmarktpolitik ein gute Arbeit.
Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Das zeigt die Zahl der Unterbeschäftigung von derzeit 20,4 Prozent in Bremerhaven.
Ergänzung DK: Zur jüngsten Entwicklung der Arbeitslosigkeit liefert Joachim Jahnke am 28. Januar 2010 einen Überblick.
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