Montag, 8. März 2010

Sachlich verkleidete Unternehmerpropaganda bei Spiegel-Online? - Über die Quelle "IW"...

Spiegel-Online beglückt die arbeitslose Menschheit wieder mit einer frohen Botschaft vom interessenfinanzierten Wissenschaftsmarkt.

Zitat aus Spiegel-Online vom 8. März 2010: "Billigjob-Studie - Sprungbrett in den Arbeitsmarkt - Billig- und Teilzeitjobs werden oft als Vernichter von Vollzeitstellen angesehen. Doch laut einer neuen Studie des Kölner IW gilt eher das Gegenteil: Zwischen 2003 und 2008 kamen eine halbe Million Menschen so wieder in Lohn und Brot."

Und wer ist der Urheber einer solchen Wahnsinnsmeldung?

Beim Spiegel ist nur klein vom "Kölner IW" die Rede. Klingt prima, aber dieses IW ist nicht gerade wegen seines wissenschaftlichen Renommees und seiner politischen Neutralität bekannt.

Im Spiegel-Text, der nach dem Klick erscheint, wird das zart angedeutet. Dort ist dann zumindest vom "arbeitgebernahen IW" die Rede.

Wer es nur ein kleines bisschen genauer haben möchte, findet schon bei Wikipedia brauchbare Hinweise, um den Hintergrund des IW besser einzuschätzen. IW bedeutet nämlich nichts anderes als "Institut der deutschen Wirtschaft".

Wikipedia: "Es wird von Verbänden und Unternehmen der privaten Wirtschaft finanziert. Trägervereine sind die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und der Bundesverband der Deutschen Industrie", heißt es dort.

Und weiter: "Die publizistischen und PR-Aktivitäten des Instituts werden in der Institut der deutschen Wirtschaft Köln Medien GmbH (IW Medien) gebündelt, zu der auch die Redaktionen des Instituts gehören. Tochtergesellschaften des Medienhauses sind der Kölner Universitätsverlag GmbH (KUV) und die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft GmbH (INSM), eine vom Arbeitgeberverband Gesamtmetall finanzierte PR-Initiative." (Hervorhebung DK)

Das zeigt: Spiegel-Online erweist sich wieder einmal als politisch völlig neutral in seiner Berichterstattung.

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