Dienstag, 20. April 2010

Iran-Israel-Konflikt: Einseitige Verwendung des Begriffs "internationale Gemeinschaft" in den Medien - Propaganda-Begriff?

Der Begriff "internationale Gemeinschaft" wird gerne als Propaganda-Begriff zur Verschleierung der tatsächlichen Interessenlagen verwendet.

Die westlichen Mainstream-Medien übernehmen diese Begrifflichkeit, offensichtlich ohne dessen Verschleierungs- und Propagandafunktion zu beachten.

So kritisiert in unseren Tagen die "internationale Gemeinschaft" lautstark das Streben Irans nach Atomwaffen, während die "internationale Gemeinschaft" auffällig still schweigt gegenüber den bereits existierenden Atomwaffen Israels.

Entsprechend wenig beachtet wurde eine internationale Konferenz in Teheran, auf der das Ziel "Atomenergie für alle, Atomwaffen für niemand!" formuliert wurde - eindeutig mit Blick auf die nahöstliche Atommacht Israel. Denn hier wurde die Forderung gestellt, Israel müsse dem Atomwaffensperrvertrag beitreten, seine Atomanlagen für internationale Kontrollen öffnen und sein Arsenal an Nuklearwaffen abrüsten.

Zwar stößt die Zielsetzung "Atomenergie für alle" bei atomkritischen Menschen auf Ablehnung, aber der Kernpunkt darf zur Kenntnis genommen werden: Die propagandistisch eingesetzte "internationale Gemeinschaft" kritisiert einen Staat, dem die westlichen Führungsmächte das Streben nach Atomwaffen nachsagen, während die tatsächlich einzige Atommacht des Nahen Ostens nicht erwähnt wird.

Mensch könnte sich dabei an vergangene Zeiten erinnert fühlen, als die westliche Führungsmacht USA gemeinsam mit der "internationalen Gemeinschaft" die (hinterher nicht auffindbaren) Massenvernichtungswaffen im Irak bekämpfte...

Eine ausführlichere Darstellung dieses Gedankengangs ist in der Ausgabe der Berliner Tageszeitung "junge Welt" vom 20. April 2010 in einem Text von Knut Mellenthin nachzulesen.

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