Mittwoch, 15. September 2010

Bremerhaven: Industrie- und Handelskammer (IHK) präsentiert mit Hilfe der Nordsee-Zeitung (NZ) wegweisende Banalitäten für die Zukunft der Stadt - NZ als IHK-Vereinsblättchen missbraucht...

Seestadtpresse Bremerhaven - Die Nordsee-Zeitung muss sich von ihrer Verlegerin Roswitha Ditzen-Blanke wieder einmal als Vereinsblatt der Industrie- und Handelskammer (IHK) missbrauchen lassen. Angeblich erarbeitete der IHK-Arbeitskreis Wirtschaft ein "Schwerpunktpapier" mit (mitteilenswerten) "guten Ideen für die Region".

Ein Blick auf die ersten beiden Folgen zeigt: Es werden erneut IHK-Banalitäten in die Öffentlichkeit transportiert, um das Geldverdienen der Arbeitskreismitglieder und anderer regionaler Unternehmer zu befördern. 

Teil 1 erschien am Sonnabend, dem 11. September 2010, in der Nordsee-Zeitung. In der Überschrift wird eine geradezu bahnbrechende Erkenntnis mitgeteilt: "Investitionen in die Zukunft: Der Hafen".

Warum nur ist niemand vorher auf diesen großartigen Gedanken gekommen? Warum musste erst die IHK mit ihrem "Schwerpunktpapier" den Bremerhavenern die Augen öffnen?

Im einzelnen präsentiert die Nordsee-Zeitung bemerkenswerte IHK-Erkenntnisse, zum Beispiel dass der Hafentunnel an der Cherbourger Straße den Wünschen der Unternehmerschaft entspricht. Als "weiteres Anliegen der IHK" nennt die NZ den Bau der Küstenautobahn. Und schließlich fordert die IHK die Fortsetzung des Bemühens um "optimale Logistikflächen".

Hafenanbindung, Küstenautobahn, Logistikflächen für den Hafen - solche Forderungen blitzen geradezu vor Einfallsreichtum.

Aber das war's dann schon mit den "guten Ideen" der IHK für die Region - zumindest in der ersten Folge.

Am heutigen Mittwoch, dem 15. September 2010, dürften viele Leserinnen und Leser in der von ihnen bezahlten Nordsee-Zeitung mit Spannung auf die unbezahlte Eigenwerbung der Industrie- und Handelskammer gewartet haben. Nun kommt die Maritime Industrie unter die gnadenlose IHK-Lupe.

Ganz nagelneu ist der erste Vorschlag - ein neues Großdock für die Werften. Allerdings gesteht die Nordsee-Zeitung sofort ganz ausdrücklich ein, dass es "solche Überlegungen in der Seestadt bereits seit mehreren Jahren gibt".

Aber nun kommt es dicke: Die IHK setzt sich ohne Wenn und Aber dafür ein, dass die Offshore-Windenergie weiter voran gebracht wird.

Potzblitz aber auch - Offshore-Windenergie!

Etwas rätselhaft ist zunächst die NZ-Aussage über eine zentrale Forderung der IHK in dieser Angelegenheit: "Bremerhaven müsse auf der Luneplate als Basishafen für die Offshore-Windenergie positioniert werden", meint angeblich die IHK. Basishafen auf der Luneplate?

Gleich danach findet sich die Erläuterung, dass der Hafen wohl doch nicht an einem der Gräben auf der Luneplate gebaut werden soll, sondern in der Nähe des Regionalflughafens Luneort. Der müsse an den Bedarf der Windenergie angepasst werden, heißt es in bestürzender Klarheit.

Die NZ-Leserschaft darf gespannt sein, wie es mit dem IHK-Krimi weitergeht. Es sollen dank der engagierten NZ-Verlegerin noch insgesamt acht weitere Folgen mit solchen Banalitäten erscheinen.

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