Freitag, 16. April 2010

In Afghanistan beklagt die deutsche Armee immer mehr Tote und Verletzte, aber die wahren Gründe für den Krieg werden weiterhin nicht diskutiert - Es geht nur um eine "neue Sprache"...

Der deutsche Afghanistan-Militäreinsatz wird in der deutschen Öffentlichkeit seit seinem Beginn mit großen Mehrheiten abgelehnt. 

Dieses klare Nein von etwa drei Vierteln der Deutschen bestätigt auch das CIA-Memorandum vom 26. März 2010, das kürzlich (und bisher nicht dementiert) über Wikileaks bekannt gemacht wurde.

Wer sich die Diskussionen in unseren Mainstream-Medien ansieht, dürfte irritiert mit dem Kopf schütteln.

Da wird stets sehr allgemein behauptet, am Hindukusch werde die deutsche Sicherheit und Freiheit verteidigt. Und dann kommt beispielsweise Spiegel-Online am 16. April 2010 mit folgender Feststellung: "Seit Jahren quält sich (die Politik) damit, den Einsatz zu begründen."

Wer da meint, solche Fragen würden vor Beginn eines Kriegseinsatzes geklärt, sieht sich getäuscht. Und ganz offensichtlich geht es auch nicht um die tatsächlichen Gründe für diese Kriegführung, sondern um eine einigermaßen eingängige Begründung für die deutsche Öffentlichkeit.

Das illustriert die Fortsetzung des Textes bei Spiegel-Online: "Doch statt eine neue Sprache zu finden, mit der (die Politik) für den Einsatz eintritt, verzettelt sie sich in einer Debatte über den Status des Engagements." (Alle Hervorhebungen in den Zitaten DK).

Wenn es nur um eine "neue Sprache" geht, sollten doch die "Spin-Doctors" dieser Republik (plattdeutsch: "Verdreihdoktors", hochdeutsch: "mediale Verdreh-Experten") keine Schwierigkeiten haben.

Schließlich gibt auch das CIA-Memorandum ein paar ganz nützliche Hinweise für das Maßschneidern der Botschaften an die Öffentlichkeit und für eine effektive "strategische Kommunikation"...

Hinweise: Klare Worte zum Thema findet wieder einmal der geniale Georg Schramm - anzusehen über Youtube.

Und einen interessanten Denkanstoß zum Allgemeinen "imperialistischer Kriege" liefert Arnold Schölzel in der Berliner Tageszeitung "junge Welt" vom 17. April 2010.  

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