Dienstag, 16. März 2010

Israel befindet sich unter Netanjahu auf dem Weg ins Unglück - Eine Analyse in der New York Times...

(Seestadtpresse Bremerhaven) Der Parforce-Ritt der rechtsradikalen israelischen Regierung unter Netanjahu stößt nun auch in der New York Times auf harsche Kritik.

In einem eindrucksvollen Überblick zeigt der Nahost-Experte Roger Cohen in der New York Times vom 16. März 2010, wie die tatsächlichen "vitalen Interessen" Israels und der USA aussehen - in totalem Gegensatz zur Netanjahu-Politik.



Cohen macht klar, dass die Politik Israels mit der permanenten Ausweitung der Besiedlung besetzter Gebiete auf eine Verschärfung der Konflikte mit den Palästinensern hinausläuft und so die amerikanische Politik eines Ausgleichs mit der muslimischen Welt auf unerträgliche Weise unterläuft.

Laut Cohen besteht kein Zweifel, dass die israelischen Siedler und die gesamte politische Rechte des Landes keinerlei Interesse an der offiziell stets bekundeten Zwei-Staaten-Lösung haben.

Die Fakten unterstreichen diese Einschätzung, denn täglich verkleinern sich durch israelische Siedlungen die Flächen, auf denen ein palästinensischer Staat überhaupt noch entstehen kann. Cohen spricht von einer "ständigen Übernahme" (steady takekover) der Westbank durch Israel.

Die Dreistigkeit der Netanjahu-Regierung im Umgang mit den USA ist nach Einschätzung Cohens nun an einen Endpunkt gekommen.

Angesichts der Provokationen der vergangenen Tage müsse auch über die regelmäßigen Milliardenzahlungen der USA an Israel nachgedacht werden, macht Cohen in der New York Times deutlich - einem Blatt, das grundsätzlich ohne großes Schwanken auf der Seite Israels steht.

Cohen sieht seine Kritik daher auch als eine Hilfe für Israel an. Denn der jetzige politische Weg des Landes unter Netanjahu führt seiner Meinung nach in eine Sackgasse. Von dieser Politik Abstand zu nehmen sei ein "vitales Interesse" Israels.

Anmerkung 10. April 2010: Das alternative US-Medium "Democracy Now" informiert regelmäßig auch über den israelisch-palästinensischen Konflikt, beispielsweise in einem Beitrag über die Mechanismen der Medienberichterstattung und die Bedeutung von Al Jazeera.

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