Mittwoch, 7. März 2012

In der Bremerhavener CDU gibt's Streit, und die Nordsee-Zeitung hält nur den Teiser-Kritikern die Tröte vörs Maul, ohne politisch aufzuklären...

Seestadtpresse Bremerhaven - Es gibt Zeitgenossen, die den aktuellen Streit in der Bremerhaven CDU als "erfrischend" empfinden. Sie erfreuen sich insbesondere daran, dass der langjährige CDU-Kreisvorsitzende Michael Teiser "endlich mal" auf "richtigen Widerspruch" stößt.

Dabei lässt zunächst einmal eine gewisse Häme gegenüber Michael Teiser beobachten, der mit tatkräftiger Hilfe der Nordsee-Zeitung in der Bremerhavener Öffentlichkeit  als Negativ-Figur ausgemalt wurde.

Auch die jetzigen Streitereien in der CDU hätten ohne die medialen Hebammenkünste der Nordsee-Zeitung mit Sicherheit nicht diese Aufplusterung erfahren. Die Kampagne passt einfach zu gut in das journalistische NZ-Profil, das auf Personalisierungen in Verbindung mit verbaler Krawallmacherei charakterisiert werden kann.

Die Freude an solch oberflächlichem Klamauk sei den von der NZ Beglückten durchaus gegönnt, aber mit dem Kern von Politik hat das leider nichts zu tun.

Sehr schön sichtbar wird das meiner Ansicht nach an folgender Beobachtung: Vom Teiser-Hauptkritiker U. ist nicht eine einzige inhaltliche Forderung bekannt. Über seine politischen Ansichten und Positionen erfährt die NZ-Leserschaft nichts, absolut nichts. Mensch bekommt nur zu lesen, dass U. die von ihm als zu groß empfundene Macht Teisers in der CDU kritisiert.

Blenden wir die Person des Herrn U., der mir politisch eher als profilloses X. dazustehen scheint, einmal aus.

Nehmen wir in einem Gedankenexperiment einmal an, ein  gehätschelter Teiser-Kritiker wäre ein beinharter und starrköpfiger Rechtsradikaler, der die CDU inhaltlich in Richtung NPD treiben wollte. Wie groß bliebe die Freude an einer Krawallmacherei gegen den Vorsitzenden Teiser, wenn es sich bei diesem Kritiker um einen Rechtsradikalen handelte?

Was ich damit sagen will: Wer sich an "erfrischender" Teiser-Kritik erfreut, sollte wenigstens wissen wollen, unter welcher politischen Fahne der Kritiker segelt. Welche inhaltlichen Positionen Teisers kritisiert er? Welche Positionen will er statt dessen durchsetzen?
Wenn die Nordsee-Zeitung zu solcher Aufklärung politischer Streitereien wenigstens ein Spierchen beigetragen hätte, könnte man sie loben.

Angesichts der völlig inhaltsleeren Personal-Sabbeleien über zu große Macht bleibt jedenfalls bei mir wieder nur ein Kopfschütteln über eine erneute journalistische Fehlleistung.

Keine Kommentare: