Seestadtpresse Bremerhaven
Der Bremerhavener Arbeitsmarkt steht immer noch auf sehr schwächlichen Beinen. "Saisontypische Belebung schwach", titelt die Nordsee-Zeitung am 2. Juni 2010 und verweist auf die weiterhin hohe Arbeitslosenquote von 16,3 Prozent in der Stadt.
Allerdings wirkt es etwas eigenartig, das Wort "Belebung" im Zusammenhang mit einer Entwicklung zu verwenden, die durch einen Anstieg der Arbeitslosigkeit charakterisiert ist - von 15,7 Prozent im Mai 2009 auf 16,3 Prozent im Mai 2010.
Hinzu kommen Punkte, die die Bremerhavener Situation noch negativer erscheinen lassen.
"Statistische Umstellung führt zu 18-Jahres-Bestwert", titelt beispielsweise die Stuttgarter Zeitung am 2. Juni 2010 über die Gesamtentwicklung in Deutschland und vermeldet eine Mai-Arbeitslosigkeit "so niedrig wie seit 1992 nicht mehr".
Vor diesem positiven Bundestrend steht Bremerhaven noch schlechter da.
Laut Stuttgarter Zeitung ist dieser positive Bundestrend zudem besonderen Umständen zuzuschreiben: "Kurzarbeit, Teilzeit und neue Zählweisen begünstigen die Lage."
So sei eine Veränderung der Statistik für fast die Hälfte des positiven Effekts verantwortlich, und die immer noch hohe Zahl der Kurzarbeiter entlastet die Statistik zusätzlich.
Ein großer Teil der positiven Entwicklung sei darüber hinaus darauf zurückzuführen, dass deutlich mehr Teilzeitstellen entstanden sind, währen die Zahl der Vollzeitstellen bundesweit gesunken sei.
Für Bremerhaven hätte man sich eine ähnlich differenzierte Analyse gewünscht.
Der Arbeitsmarktbericht der Agentur für Arbeit gibt keine Antworten auf solche Fragen, und auch die Nordsee-Zeitung hat eine solche Analyse nicht geliefert.
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