Donnerstag, 28. Oktober 2010

Quatschgerede über die französische Rente mit 62 Jahren - Stimmt nur, wenn die Menschen 41 Jahre lang ohne Unterbrechung gearbeitet haben - Sonst auch Rente ab 67...

Seestadtpresse Bremerhaven - Die Frankreich-Berichterstattung in unserer breiten Medienströmung rückt immer wieder etwas hämisch die Erhöhung des dortigen Renteneintrittsalters von 60 auf 62 Jahre in den Vordergrund.

Die Folge: Alle ach so klugen deutschen Beobachter grienen verächtlich: Diese Franzosen! Regen sich über solche leichten Verschlechterungen im Luxus auf. Rente mit 62 - davon können wir nur träumen.

Zu diesem Unsinn hier eine kurze Erläuterung des Wirtschaftsexperten Joachim Jahnke: "Viele Franzosen trauern um ihren Lebensstil", schreibt er nach einer Rundreise durch Frankreich. "Sie verargen Sarkozy, dass er ihnen mit den Versprechungen von mehr Kaufkraft eine Modernisiserung gebracht hat, die die Konflikte hochschiebt und den sozialen Graben trotz allen Geredes von Solidarität und Gleichheit immer weiter vertieft."

Zu diesen deutlichen sozialen Verschlechterungen gehöre "die vergiftende Diskussion um das auf 62 Jahre zu verschiebende Renteneintrittsalter."

Dazu Jahnke: "Das sieht, verglichen mit Deutschland, harmlos aus, ist es aber nicht. Denn die zweite Hürde sind 41 Jahre Einzahlung in die Rentenversicherung. Eine volle Rente mit 62 Jahren bekommt also nur, wer mit 21 Jahren einen Arbeitsplatz gefunden hat und nie arbeitslos gewesen ist." (Hervorhebung DK)

Laut Jahnke bedeutet das, dass sich bei hoher Jugendarbeitslosigkeit viele auf Arbeit bis ins Alter von 67 Jahren einrichten.

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